Einblick in die US-Wahlen
Der US-amerikanische Journalist Tim O’Donnell spricht vor Schülern am Neuburger Descartes-Gymnasium über die bevorstehenden US-Wahlen und die Rolle der Medien.
Neuburg Oberstufenschülerinnen und -schüler am Neuburger Descartes-Gymnasium bekamen in einer eindringlichen Präsentation einen seltenen Einblick in die bevorstehenden US-Wahlen 2024. Der renommierte US-amerikanische Journalist Tim O’Donnell vom New Yorker Nachrichtenmagazin The Week, der derzeit in Eichstätt als Fulbright-Stipendiat verweilt, sprach über den aktuellen US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf, die beiden Kandidaten Joe Biden und Donald Trump sowie die Rolle der
Medien in der Berichterstattung. Ein Hauptaugenmerk des Vortrags lag laut Mitteilung der Schule auf der Berichterstattung über die US-Wahlen. O‘Donnell erläuterte seiner gespannt lauschenden Zuhörerschaft die Vielfalt der Medienlandschaft in den USA und die verschiedenen Ansätze der Berichterstattung. Besonders zielte er dabei auf die Problematik von Fake News ab, die in den vergangenen Jahren zu einer ernsthaften Herausforderung für den demokratischen Prozess geworden sind. Die Schüler erhielten Einblicke,
wie falsche Informationen verbreitet werden und wie wichtig es ist, Quellen kritisch zu hinterfragen und Fakten zu überprüfen. O’Donnell verwies auch auf digitales Material, das hierbei zu Hilfe genommen werden kann.
Ein abschließender Aspekt, den der Journalist behandelte, war das amerikanische Phänomen des „Horse Race Journalism“. Dabei handelt es sich um eine Berichterstattungsweise, bei der der Fokus weniger auf den politischen Inhalten liegt, sondern vielmehr auf dem Wettbewerb zwischen den
Kandidaten, vergleichbar mit einem Pferderennen. Diese Herangehensweise kann dazu führen, dass wichtige politische Themen vernachlässigt werden und der öffentliche Diskurs oberflächlich wird, da es letztendlich nur darum geht, wer in den Umfragen die Nase vorn hat. Die Schüler wurden ermutigt, sich nicht von sensationellen Schlagzeilen täuschen zu lassen, sondern sich aktiv mit den politischen Inhalten auseinanderzusetzen. Insgesamt bot der Vortrag den Schülern einen tieferen Einblick in die US-amerikanische Politik und die Herausforderungen der Medienlandschaft.
Durch die persönlichen Erfahrungen und das Fachwissen des Journalisten erhielten sie wertvolle Einsichten, die sie dazu ermutigen, kritisch zu denken und informierte Entscheidungen zu treffen – sowohl in Bezug auf die US-Wahlen als auch darüber hinaus.
Eine abschließende offene Fragerunde, bei der auch persönliche Fragen gestellt werden konnten, rundeten den gelungenen Vortrag ab. (AZ)