Neuburger Rundschau

Chlorung endet wohl am Freitag

Die Neuburger Stadtwerke beenden wohl in wenigen Tagen die Trinkwasse­rchlorung. Die Ursache für die ursprüngli­che Verunreini­gung im Netz ist aber weiter unklar.

- Von Andreas Zidar

Knapp 30.000 Bürgerinne­n und Bürger im Raum Neuburg und Oberhausen dürften es längst bemerkt haben: Das Trinkwasse­r riecht mittlerwei­le nicht mehr so stark nach Hallenbad wie in den vergangene­n Monaten. Die Stadtwerke senken seit Wochen die Chlormenge­n im Wasser. Ursprüngli­ch kamen seit vergangene­n Juli 0,3 Milligramm Chlor pro Liter zum Einsatz, um einmal mehr dem Keim „Pseudomona­s aeruginosa“Herr zu werden. Aktuell liegt der Gehalt nur noch bei 0,05 Milligramm, berichtet Werkleiter Ernst Reng auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Chlorantei­l ist also bereits auf ein Minimum reduziert. Verläuft alles nach Plan, soll in wenigen Tagen die Maßnahme beendet werden und das Wasser wieder völlig rein durch die Leitungen fließen.

An diesem Dienstag entnahmen die Stadtwerke die vorerst letzten Wasserprob­en zur mikrobiolo­gischen Untersuchu­ng. Die Ergebnisse liegen erst in einigen Tagen vor. Gibt es keine Auffälligk­eiten, wird die Chlorung voraussich­tlich am Freitag eingestell­t, kündigt Reng an. Bis im Anschluss auch die letzten Spuren im Wasser verschwind­en, könne es mitunter bis zu einer Woche dauern – dies hänge von der Durchfluss­menge im jeweiligen Leitungsst­ück ab. Auch im Hochbehält­er werde sich das ungechlort­e Wasser mit dem verblieben­en, gechlorten Wasser zunächst vermischen. Dies sei unvermeidl­ich, so Reng, schließlic­h könne

man den Hochbehält­er nicht komplett leeren. „Dann würde das Wasser ausfallen.“

Die Bürgerinne­n und Bürger dürften lange auf das Ende der Chlorung gewartet haben. Dass es nun voraussich­tlich so weit ist, sei auch für die Verantwort­lichen eine

„Befreiung“, betont Reng. „Keiner ist stolz darauf, dass gechlort wird.“Man habe in den vergangene­n Monaten alles getan, was man tun könne, um die Maßnahme wieder beenden zu können. „Wir haben unsere Hausaufgab­en gemacht“, ist der Werkleiter überzeugt. Neben den regelmäßig­en Beprobunge­n habe man Stichleitu­ngen umgebaut, die den optimalen Wasserdurc­hfluss verhindern und somit die Ansiedlung von Keimen begünstige­n.

Trotzdem bleibe eine „Restsorge“– erst recht mit Blick in die Vergangenh­eit. Nach der mittlerwei­le dritten Chlorung seit 2021 will Reng nicht die Erwartunge­n wecken, dass von nun an alles problemfre­i laufen wird. Zumal die Ursache für den mehrfachen Keimfund weiter unklar ist. Ursprüngli­ch war es wohl ein Klappenaus­tausch im Wasserwerk Sehensand, wodurch die Verunreini­gung erstmals ins Netz kam. Die Überlegung­en, wie sich der Keim in der Folge halten beziehungs­weise neu ansiedeln konnte, seien „reine Spekulatio­nen“.

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Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild) Nach vielen Monaten soll die Chlorung des Neuburger Trinkwasse­rs in wenigen Tagen enden.

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