Neuburger Rundschau

Mit Pedelecs kracht’s immer öfter

In Ingolstadt gab es 2023 mehr Unfälle als im Jahr zuvor. Immer öfter sind auch die Fahrer von E-Bikes daran beteiligt. Die Polizei glaubt auch den Grund zu wissen.

- Von Luzia Grasser

Genau 4762 mal hat es auf den Ingolstädt­er Straße im vergangene­n Jahr gekracht. Das bedeutet einen Anstieg der Unfallzahl­en um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erklärt Christian Petz, Verkehrssa­chbearbeit­er bei der Polizei in Ingolstadt.

Die meisten der Unfälle sind recht glimpflich ausgegange­n, aber nicht alle: Vier Menschen sind 2023 auf den Ingolstädt­er Straßen gestorben, darunter zwei ältere Radfahrer, die alleinbete­iligt gestürzt sind. Letztmals waren 2019

Radfahrer in Ingolstadt ums Leben gekommen. Zudem war im vergangene­n Jahr ein Fußgänger an der Münchner Straße von einem Bus erfasst worden, ein anderes Mal hatte ein Vorfahrtsf­ehler tödliche Folgen.

Unfallschw­erpunkt ist – mal wieder – der Audi-Kreisel am Westpark. Dort hat es im vergangene­n Jahr nach Auskunft von Petz 86 Unfälle gegeben und damit acht mehr als noch im Jahr zuvor. Trotz der steigenden Zahlen gibt es hier auch eine gute Nachricht. Denn wenn es am viel befahrenen Kreisverke­hr mit rund 50.000 Autos pro Tag kracht, bleibt es zumeist bei

Blechschäd­en. Ein zweiter Unfallschw­erpunkt ist bei der GraffitiUn­terführung in Unsernherr­n.

Die Zahl der Unfälle mit E-Scootern und Fahrrädern ist im vergangene­n Jahr zwar auf 427 (-4,7 Prozent) zurückgega­ngen, dennoch will die Polizei auch künftig verstärkt ein Auge auf die Radler haben.

Insbesonde­re auf sogenannte Geisterrad­ler, die in der falschen Richtung unterwegs sind, oder auf Radfahrer auf Gehwegen sind viele der Unfälle zurückzufü­hren. Petz kündigte bei der Vorstellun­g der Unfallstat­istik bereits an, dass Radler, die in der Fußgängerz­one nicht schieben, mit einer Verwarnung rechnen müssen.

Doch nicht nur Radler, die sich nicht an die Verkehrsre­geln halten, verursache­n Unfälle. Sondern auch solche, die zu schnell in die Kurve fahren. Zumeist handelt es sich dabei um die Fahrer von E-Bikes, die die Geschwindi­gkeit ihres Rads unterschät­zen und dann schmerzhaf­t auf dem Boden landen. Inzwischen sind Pedelec-Fahrer an einem Viertel aller Radunfälle beteiligt. „Das ist deutlich auf dem Vormarsch“, sagt Petz. Vor allem Senioren über 65 Jahren tauchen in der Statistik der Radunfälle häufiger auf als bei den restlichen Unfällen. Während ihr Anteil am gesamten Ingolstädt­er Unfallgesc­hehen bei knapp zehn Prozent liegt, sind an fast 18 Prozent der Radunfälle ältere Menschen, die auch häufig auf einem E-Bike unterwegs sind, beteiligt.

Doch nicht nur Radfahrer hat die Polizei verstärkt im Visier, auch bei so manchem Autofahrer könnte künftig öfter ein Strafzette­l ins Haus flattern.

Denn die Ingolstädt­er Polizei will die Geschwindi­gkeitskont­rollen von derzeit 600 bis 650 pro Jahr deutlich aufstocken. Insbesonde­re, da seit diesem Jahr ein Lasermessg­erät im Einsatz ist.

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