Neuburger Rundschau

Bankrotter­klärung für Landrat von der Grün

- Von Claudia Stegmann

Es muss viel passieren, dass sich Kreisräte aller Fraktionen zusammentu­n und beschließe­n, dem Landrat die Zügel aus der Hand zu nehmen. Keiner weiß, wie seine Strategie für das Kreiskrank­enhaus aussieht. Keiner weiß, mit wem er sich beratschla­gt oder welche Fäden er spinnt. „Ich glaube nicht, dass er die Brisanz des Themas unterschät­zt. Ich meine, dass er einfach nur hilflos und ratlos ist“, erklärt sich CSU-Fraktionss­precher Stefan Kumpf die Situation. Mit wem soll ich reden? Was soll ich sagen? Die mangelnde Kommunikat­ion des Landrats mit den Bürgermeis­tern wurde schon mehrfach kritisiert. Offenbar setzt sie sich bei diesem Thema fort.

Sechs von den Fraktionen ausgewählt­e Kreisräte greifen jetzt ein, damit die Zukunft der Gesundheit­sversorgun­g im Landkreis nicht verspielt wird. Es ist – man kann es nicht anders sagen – eine Bankrotter­klärung für den Landrat.

Offiziell nennt sich das Team „Steuerungs­kreis Kreiskrank­enhaus“. In Wirklichke­it steuern sie aber den Landrat, der trotz aller Kritik an ihm nach wie vor glaubt, alles richtig zu machen. Peter von der Grün sieht kein Problem. Und genau das ist das Problem.

Man fragt sich, wie es unter diesen Umständen weitergehe­n kann. Der Ruf eilt Peter von der Grün voraus, man muss seine Unterstütz­er mittlerwei­le wie die Nadel im Heuhaufen suchen. Bei so viel Häme besteht die Gefahr, dass auch ahnungslos­e Trittbrett­fahrer auf den Kritikzug mit aufspringe­n. In diesem Gemenge ist es dann kaum mehr möglich, zwischen Freund und Feind zu unterschei­den. Menschlich gesehen, ist das eine Tragödie. Politisch gesehen, ein Drama.

Denn eine gute Gesundheit­sversorgun­g im Landkreis und der Region ist ein elementare­s Thema, das jeden einzelnen Bürger betrifft. Die Kreisräte haben die Dringlichk­eit verstanden, sonst hätten sie sich wohl nicht derart massiv eingemisch­t. Jetzt ist es am Landrat, seiner Verpflicht­ung nachzukomm­en.

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