Untermieter aus Neuburg bei der Hubschrauberstaffel
Der kaputte Eurofighter aus Neuburg steht noch immer am Flughafen in Stuttgart. Allerdings hat er jetzt eine schöne Unterkunft gefunden.
Neuburg Die Nachrichten über den kaputten Eurofighter aus Neuburg reißen nicht ab. Nachdem die Neuburger Rundschau und weitere Medien über die öffentlichkeitswirksame Landung des Kampfjets aus dem Taktischen Luftwaffengeschwader 74 berichtet haben, macht mittlerweile ein besonderes Foto des geparkten Flugzeugs die Runde. Und dann ist da noch die Frage: Wann ist der Eurofighter wieder zu Hause?
Bekanntermaßen musste der Eurofighter aus Neuburg vergangenen Mittwoch aus Sicherheitsgründen landen. Es gab ein technisches Problem in der Elektrik und aus Vorsichtsmaßnahme war der Pilot von „Zapata 2“am Flughafen Stuttgart außer Plan gelandet. Weil dort ein Eurofighter im Anflug
eine Seltenheit ist, wurde Großalarm ausgelöst, sämtliche Feuerwehren aus der Nachbarschaft waren im Einsatz und so bekam die Öffentlichkeit die Sache mit. Jetzt aber steht der Eurofighter in Stuttgart und anscheinend dauert es länger als angenommen, den Flieger wieder flott zu kriegen. Technisches Personal ist vor Ort. Laut Pressestelle des Geschwaders wird es wohl bis mindestens Ende nächster Woche dauern, bis das Kampfflugzeug wieder am Flugplatz zurück ist.
Anfangs stand der Jet zwischen einigen Ferienfliegern und war für das Flughafenpersonal beliebtes Fotomotiv. Nun aber fand das Kampfflugzeug Asyl bei der Polizeihubschrauberstaffel und steht im Hangar nun neben einem Polizei-Helicopter vom Typ H145. Das sorgt für Schlagzeilen, ist es doch eine echte Seltenheit, dass Kampfjet
und Hubschrauber – übrigens beide aus dem Hause Airbus – so einträchtig nebeneinanderstehen.
Die Luftwaffe sandte über den Nachrichtendienst X – ehemals Twitter – einen Dank an die Staffel und das Innenministerium BadenWürttembergs. „Die Reparaturen
dauern noch ein wenig und wir dürfen so lange unterkommen. Danke für die Gastfreundschaft“, heißt es. Auch die Flugrevue berichtet über das Kuriosum des „Untermieters aus Neuburg“.
Während der kaputte Eurofighter in Stuttgart eher eine unterhaltsame Note hat, sind die rund 100 Soldaten im Baltikum regelmäßig gefordert. Immer wieder sind russische Flugzeuge im Luftraum über Lettland oder über der Ostsee unterwegs, die ohne Flugplan und Funk die Region überfliegen. Dann steigen die Eurofighter auf und begleiten die Maschinen aus dem Luftraum.
Vergangenen Montag gab es einen ersten, gemeinsamen Flug mit Kampfjets des Typ Jas 39 Gripen aus Schweden. Das Land ist erst seit genau einer Woche Mitglied des Nato-Bündnisses. Zusammen mit deutschen und belgischen Kampfjets identifizierten die Eurofighter-Piloten aus Neuburg zwei russische Maschinen über der Ostsee. Es war der zweite Einsatz der Neuburger Soldaten, die insgesamt neun Monate im Rahmen des Air-Policing in Lettland im Einsatz sind.