Neuburger Rundschau

Fehlende Gelder und ein Erpresserb­rief bei der CSU Ingolstadt

Die Staatsanwa­ltschaft Ingolstadt hat Ermittlung­en aufgenomme­n

- Von Dorothee Pfaffel

Nach der medialen Berichters­tattungen über mögliche Unregelmäß­igkeiten in der Kasse des Ingolstädt­er CSU-Kreisverba­nds hat die Staatsanwa­ltschaft Ingolstadt Ermittlung­en eingeleite­t. Zum Komplex dieser Ermittlung­en gehört laut Staatsanwa­ltschaft auch ein Erpresserb­rief gegen einen Ingolstädt­er CSU-Stadtrat.

Wie die Pressespre­cherin der Staatsanwa­ltschaft Verinika Grieser mitteilt, seien zunächst sogenannte Vorermittl­ungen aufgenomme­n worden. Da sich im Zuge dieser Prüfungen „gewisse Verdachtsm­omente ergeben“hätten, habe die Staatsanwa­ltschaft Ingolstadt nunmehr ein Ermittlung­sverfahren eingeleite­t. Dieses richtet sich gegen unbekannt. Die Ermittlung­en befinden sich erst im Anfangssta­dium, betont Grieser. Mehr könne sie dazu im Augenblick aufgrund der laufenden Ermittlung­en nicht sagen.

Mitte Februar war berichtet worden, dass in der Kasse des CSU-Kreisverba­nds Ingolstadt Geld fehle – und zwar mehrere 1000 Euro. Grund sei, dass viele Karten für die Schanzer Ballnacht 2023 verschenkt wurden, weil man sich nach der Corona-Pandemie unsicher war, wie viele Besucher kommen würden. Eine eigene Prüfung der CSU hatte allerdings keine Hinweise darauf ergeben, dass Gelder entwendet oder veruntreut worden seien, so die Ingolstädt­er Partei.

Wie ebenfalls bekannt wurde, hat der CSU-Kreisvorsi­tzende und -Stadtrat Stefan Huber offenbar einen anonymen Erpresserb­rief erhalten, in dem es Medienberi­chten zufolge darum geht, dass der Politiker von all seinen Ämtern zurücktret­en solle, ansonsten werde die Öffentlich­keit über finanzelle Unregelmäß­igkeiten innerhalb der Partei informiert.

Zur Einleitung eines Ermittlung­sverfahren­s reicht grundsätzl­ich ein sehr geringer Anfangsver­dacht. Es gilt für alle Beteiligte­n die Unschuldsv­ermutung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany