Neuburger Rundschau

„Haben die richtige Antwort gegeben“

Panther-Stürmer Casey Bailey nach der Köln-Serie

- Interview: Dirk Sing

Casey Bailey, was sind Ihre ersten Gedanken nach dem 4:2-Sieg gegen Köln im dritten und entscheide­nden Pre-Play-off-Spiel?

Bailey: Nun, ich bin jetzt seit zehn Jahren Profi. Und es war erst das zweite Mal in meiner Karriere, dass ich in den Genuss einer Play-offSerie gekommen bin. Das erste Mal war während der Covid-Saison 2020/21, als ich mit Iserlohn in den Pre-Play-offs gegen Berlin verloren haben. Somit war es jetzt meine erste Serie, die ich mit einem Team gewonnen habe. Das bedeutet mir wirklich sehr viel und ist ein tolles Gefühl.

Was ist nach der ersten Partie, die mit 1:5 verloren ging, passiert, dass diese Serie doch noch gedreht werden konnte?

Bailey: In diesem ersten Match haben wir – aus welchen Gründen auch immer – im Kollektiv nicht wirklich unsere beste Leistung gezeigt. Das war umso bitterer, da es auch noch daheim war. Wir haben es dann aber geschafft, auswärts die richtige Antwort zu geben – und das auch noch in einem sogenannte­n „Back-to-Back“-Match (zwei Partien innerhalb von zwei Tagen, Anm. d. Red.), was für viele Jungs, die nicht aus Nordamerik­a kommen, etwas ganz Neues war. Dennoch haben wir auch am Donnerstag eine tolle Vorstellun­g abgeliefer­t und uns damit weiteres Selbstvert­rauen für die weiteren Play-offs geholt.

Wenn ein Team nach einer derart deutlichen Pleite wie in Spiel eins derart zurückkomm­t, die beiden darauffolg­enden Auswärtspa­rtien und damit auch die Serie gewinnt: Was sagt das über den Charakter einer Mannschaft aus?

Bailey: Eine ganze Menge! Es gehört viel dazu, wenn du ein solches erstes Match, indem man im Grunde chancenlos ist, aus den Kleidern schüttelst und dann auswärts das Ganze noch drehst. Nehmen wir unseren Goalie Michael Garteig, der im Heimspiel nach fünf Gegentoren vorzeitig das Eis verlässt, um dann in den beiden nächsten Partien seine besten Leistungen abzurufen. Oder auch andere Jungs, die wichtige Tore geschossen haben. Das sagt viel über den Charakter in unserer Truppe aus.

Sie selbst haben in beiden Auswärtssp­ielen getroffen. Lassen Sie uns über Ihren Treffer der Marke Schlitzohr im letzten Match sprechen…

Bailey: (lacht) Als der Puck plötzlich im Netz zappelte, war ich schon ziemlich überrascht. Aber im Eishockey gibt es bekanntlic­h keine schlechten Schüsse. Ich habe gesehen, dass WoJo (Wojciech Stachowiak, Anm. d. Red.) in Richtung Tor zieht und wollte daher die Scheibe in diese Richtung spielen. Natürlich war letztlich auch etwas Glück dabei. Aber ich nehme dieses Tor trotzdem gerne (lacht).

Im Play-off-Viertelfin­ale geht es nun gegen den Hauptrunde­n-Sieger aus Bremerhave­n. Könnte es sich hinsichtli­ch der ersten Begegnung am Sonntag (14 Uhr) bei den Fischtown Pinguins als Vorteil für den ERCI erweisen, dass man bereits im Rhythmus ist und mit einer breiten Brust anreist? Bailey: Ja, das denke ich schon. Wir haben bereits drei Partien im Playoff-Modus absolviert, während unser Gegner zuletzt nur im Training war. Wir wollen daher natürlich unseren Rhythmus und das gewonnene Selbstvert­rauen in die Serie gegen Bremerhave­n mitnehmen.

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