„Das Beste, was Neuburg passieren kann“
Die Maschinenringe wollen in Neuburg Millionen in den Standort investieren. Der außergewöhnliche Neubau soll auch Innovations- und Erlebniswelt zum Thema Landwirtschaft werden.
Die Maschinenringe wollen am Standort Neuburg deutlich wachsen und planen einen Neubau mit rund 6000 Quadratmetern. Hintergrund ist die steigende Zahl von Mitarbeitern, aber auch eine immer weiter internationale Ausrichtung des Verbandes. Das Gebäude mit modernster und ungewöhnlicher Architektur soll ein repräsentatives Innovationszentrum und Zentrale der nationalen und internationalen MaschinenringOrganisation werden. Der Entwurf eines Hamburger Architekten ist außergewöhnlich. Es gibt sogar einen Tunnel.
Welchen Namen am Ende der Neubau in Neuburg-West haben wird, ist zwar noch nicht entschieden. Doch die Pläne, die Johanna Hellfeier von den Maschinenringen am Dienstagabend im Stadtrat vorstellte, zeigen: Dem Unternehmen mit aktuell 180 Mitarbeitern geht es erneut um ein Projekt mit Strahlkraft. Nach dem Neubau der Zentrale der Maschinenringe Deutschland in Neuburg-West, der für Transparenz und Offenheit steht, und dem Hotel Acker, das die Silhouette einer Häuserzeile darstellt, könnte jetzt ein Gebäude entstehen, das für Innovationskraft, Erlebnis und Zukunft der Landwirtschaft und des Verbandes stehen soll. 18 Millionen Euro will der Bundesverband investieren. Dort sollen weitere 160 Mitarbeiter Platz haben.
Gebaut werden soll auf dem bereits in Besitz der Maschinenringe befindlichen Hanggrundstück südlich des bestehenden Gebäudes. Wo derzeit Hopfen und Wein wachsen, würde sich der Neubau auf der gesamten Breite bis zum Fußgänger-Durchlass an der B16 erstrecken. Wie es das Hamburger Architekturbüro Strömer, Murphy und Partner plant, erhebt sich das Dach des Gebäudes wie eine Scholle aus dem Boden und ist mit dem Erdreich des Hanges belegt. „Wir wollen quasi die Erde aufklappen“, sagte Hellfeier. So gleicht der Blick von Norden dem Blick auf eine Art Erdhaus. Darauf soll das wachsen, was Landwirtschaft erzeugt: Mais, Getreide und weitere Kulturpflanzen. Vorstellbar sind auch Gartenparzellen,
die von Bürgern oder Kindergärten bestellt werden. „Unsere Mitarbeitenden sollen weiter einen grünen Ausblick haben.“Zudem solle der Gesamteindruck des Geländes – auch in Hinblick auf die Nachbarschaft, die das Areal gerne nutzt – erhalten bleiben.
Richtung B16 umfasst der Neubau vier Stockwerke mit Glasfront. Im Kellergeschoss wird der Eventbereich platziert. Es folgen zwei Geschosse für Büros. Im Obergeschoss ist der Platz, an dem Tagungen stattfinden werden – mit Ausblick ins Donaumoos. Auf der Dachterrasse daneben könnte Platz für ein gastronomisches Angebot und etwa Trauungen sein. Der Neubau soll durch einen unterirdischen Tunnel mit dem bestehenden Haus verbunden werden.
Ein Bestandteil des Innenraums ist ein multifunktionaler Eventbereich. Es soll Platz für Tagungen für bis zu 500 Personen bieten, Konferenzräume und NetzwerkFlächen. Ein Co-Working-Bereich ist geplant und viel Freiraum für externe Firmen, Organisationen oder Personen, die sich hier für
Workshops, Präsentationen oder private Veranstaltungen aller Art einmieten können. Schon jetzt buchen Automobilhersteller wie BMW und Porsche sich für mehrtägige Tagungen bei den Maschinenringen ein. Weiter Richtung Süden entlang der B16 planen die Maschinenringe 190 Parkplätze samt PV-Überdachung, die Zufahrt aber bleibt nach bisherigen
Vorstellungen weiter wie bisher über Norden.
Im Gremium reagierte man mit Begeisterung auf die Pläne des Verbandes. „Normalerweise bin ich mit Superlativen nicht so großzügig, aber diese Entwicklung der Maschinenringe ist das Beste, was Neuburg passieren kann“, sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, der die Pläne schon vorab gesehen hatte. „Ich bin total begeistert.“Der Anspruch der Maschinenringe an sich selbst sei hoch und das spiegele auch der jetzt präsentierte Entwurf.
CSU-Stadtrat Hans Mayr, der einst einen wesentlichen Teil dazu beigetragen hatte, dass sich die Maschinenringe für Neuburg als Standort für ihre Deutschlandzentrale entschieden hatten, sagte: „Vor langer Zeit ist es uns gelungen, dass wir gegen Höchstädt gepunktet haben. Das zahlt sich jetzt aus.“Mit dem Bau zeigen die Maschinenringe, dass Landwirtschaft für Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit stehe. „Wir freuen uns, dass wir in Neuburg ein solch innovatives Bauwerk haben werden.“
Dem schloss sich FW-Stadtrat Klaus Babel an. „Das ist ein architektonisches Zuckerl.“Er ist überzeugt, dass viele Menschen nach Neuburg strömen werden, um in Neuburg-West dieses Gebäude zu sehen. Es bestand Einigkeit, dass die Verwaltung alles ermöglichen solle, um das Projekt zu unterstützen und zu ermöglichen. Geplant ist laut Johanna Hellfeier, dass im Sommer 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werde. Einziehen wolle man im Sommer 2027.
Start der Bauarbeiten ist für Sommer 2025 geplant.