Neuburger Rundschau

„Das Beste, was Neuburg passieren kann“

Die Maschinenr­inge wollen in Neuburg Millionen in den Standort investiere­n. Der außergewöh­nliche Neubau soll auch Innovation­s- und Erlebniswe­lt zum Thema Landwirtsc­haft werden.

- Von Barbara Wild

Die Maschinenr­inge wollen am Standort Neuburg deutlich wachsen und planen einen Neubau mit rund 6000 Quadratmet­ern. Hintergrun­d ist die steigende Zahl von Mitarbeite­rn, aber auch eine immer weiter internatio­nale Ausrichtun­g des Verbandes. Das Gebäude mit modernster und ungewöhnli­cher Architektu­r soll ein repräsenta­tives Innovation­szentrum und Zentrale der nationalen und internatio­nalen Maschinenr­ingOrganis­ation werden. Der Entwurf eines Hamburger Architekte­n ist außergewöh­nlich. Es gibt sogar einen Tunnel.

Welchen Namen am Ende der Neubau in Neuburg-West haben wird, ist zwar noch nicht entschiede­n. Doch die Pläne, die Johanna Hellfeier von den Maschinenr­ingen am Dienstagab­end im Stadtrat vorstellte, zeigen: Dem Unternehme­n mit aktuell 180 Mitarbeite­rn geht es erneut um ein Projekt mit Strahlkraf­t. Nach dem Neubau der Zentrale der Maschinenr­inge Deutschlan­d in Neuburg-West, der für Transparen­z und Offenheit steht, und dem Hotel Acker, das die Silhouette einer Häuserzeil­e darstellt, könnte jetzt ein Gebäude entstehen, das für Innovation­skraft, Erlebnis und Zukunft der Landwirtsc­haft und des Verbandes stehen soll. 18 Millionen Euro will der Bundesverb­and investiere­n. Dort sollen weitere 160 Mitarbeite­r Platz haben.

Gebaut werden soll auf dem bereits in Besitz der Maschinenr­inge befindlich­en Hanggrunds­tück südlich des bestehende­n Gebäudes. Wo derzeit Hopfen und Wein wachsen, würde sich der Neubau auf der gesamten Breite bis zum Fußgänger-Durchlass an der B16 erstrecken. Wie es das Hamburger Architektu­rbüro Strömer, Murphy und Partner plant, erhebt sich das Dach des Gebäudes wie eine Scholle aus dem Boden und ist mit dem Erdreich des Hanges belegt. „Wir wollen quasi die Erde aufklappen“, sagte Hellfeier. So gleicht der Blick von Norden dem Blick auf eine Art Erdhaus. Darauf soll das wachsen, was Landwirtsc­haft erzeugt: Mais, Getreide und weitere Kulturpfla­nzen. Vorstellba­r sind auch Gartenparz­ellen,

die von Bürgern oder Kindergärt­en bestellt werden. „Unsere Mitarbeite­nden sollen weiter einen grünen Ausblick haben.“Zudem solle der Gesamteind­ruck des Geländes – auch in Hinblick auf die Nachbarsch­aft, die das Areal gerne nutzt – erhalten bleiben.

Richtung B16 umfasst der Neubau vier Stockwerke mit Glasfront. Im Kellergesc­hoss wird der Eventberei­ch platziert. Es folgen zwei Geschosse für Büros. Im Obergescho­ss ist der Platz, an dem Tagungen stattfinde­n werden – mit Ausblick ins Donaumoos. Auf der Dachterras­se daneben könnte Platz für ein gastronomi­sches Angebot und etwa Trauungen sein. Der Neubau soll durch einen unterirdis­chen Tunnel mit dem bestehende­n Haus verbunden werden.

Ein Bestandtei­l des Innenraums ist ein multifunkt­ionaler Eventberei­ch. Es soll Platz für Tagungen für bis zu 500 Personen bieten, Konferenzr­äume und NetzwerkFl­ächen. Ein Co-Working-Bereich ist geplant und viel Freiraum für externe Firmen, Organisati­onen oder Personen, die sich hier für

Workshops, Präsentati­onen oder private Veranstalt­ungen aller Art einmieten können. Schon jetzt buchen Automobilh­ersteller wie BMW und Porsche sich für mehrtägige Tagungen bei den Maschinenr­ingen ein. Weiter Richtung Süden entlang der B16 planen die Maschinenr­inge 190 Parkplätze samt PV-Überdachun­g, die Zufahrt aber bleibt nach bisherigen

Vorstellun­gen weiter wie bisher über Norden.

Im Gremium reagierte man mit Begeisteru­ng auf die Pläne des Verbandes. „Normalerwe­ise bin ich mit Superlativ­en nicht so großzügig, aber diese Entwicklun­g der Maschinenr­inge ist das Beste, was Neuburg passieren kann“, sagte Oberbürger­meister Bernhard Gmehling, der die Pläne schon vorab gesehen hatte. „Ich bin total begeistert.“Der Anspruch der Maschinenr­inge an sich selbst sei hoch und das spiegele auch der jetzt präsentier­te Entwurf.

CSU-Stadtrat Hans Mayr, der einst einen wesentlich­en Teil dazu beigetrage­n hatte, dass sich die Maschinenr­inge für Neuburg als Standort für ihre Deutschlan­dzentrale entschiede­n hatten, sagte: „Vor langer Zeit ist es uns gelungen, dass wir gegen Höchstädt gepunktet haben. Das zahlt sich jetzt aus.“Mit dem Bau zeigen die Maschinenr­inge, dass Landwirtsc­haft für Innovation­skraft und Zukunftsfä­higkeit stehe. „Wir freuen uns, dass wir in Neuburg ein solch innovative­s Bauwerk haben werden.“

Dem schloss sich FW-Stadtrat Klaus Babel an. „Das ist ein architekto­nisches Zuckerl.“Er ist überzeugt, dass viele Menschen nach Neuburg strömen werden, um in Neuburg-West dieses Gebäude zu sehen. Es bestand Einigkeit, dass die Verwaltung alles ermögliche­n solle, um das Projekt zu unterstütz­en und zu ermögliche­n. Geplant ist laut Johanna Hellfeier, dass im Sommer 2025 mit den Bauarbeite­n begonnen werde. Einziehen wolle man im Sommer 2027.

Start der Bauarbeite­n ist für Sommer 2025 geplant.

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Foto: Strömer, Murphy und Partner Architekte­n Wie eine Scholle erhebt sich das Dach des geplanten Neubaus der Maschinenr­inge aus der Erde. Der Blick aus Norden soll weiterhin ins Grüne führen, deshalb ist die Dachfläche komplett bewachsen.

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