Pläne stoßen auf Widerstand
Die Bauer-Gruppe will ihr Werk erweitern. Naturschützer sprechen von Flächenfraß.
Aresing Die Bauer-Gruppe, die inzwischen zur Doblinger Unternehmensgruppe gehört, plant eine Werkserweiterung südlich von Aresing, die den BUND Naturschutz auf den Plan gerufen hat. Die ausführende Baufirma Dibag, ebenfalls aus der Firmengruppe Doblinger, hat bereits im vergangenen Jahr bei einer Infoveranstaltung die Bürgerinnen und Bürger über das Vorhaben informiert. Nun machen die Naturschützer gegen das Projekt mobil. Ihre Argumentation: zu viel Flächenverbrauch. Der Ausbau des Werks gehe zulasten von wichtigem Ackerland und auf Kosten der Natur.
Die Aresinger fragen sich vor allem, wie sich das größere Werk auf die Verkehrsbelastung im Ort auswirken wird. In Aresing hat daher die Debatte um eine Ortsumgehung wieder Fahrt aufgenommen. Auch ein besserer Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr wird gefordert.
Die Bauer-Gruppe plant zur weiteren Entwicklung und zur langfristigen Sicherung seiner Maschinenbauproduktion eine Modernisierung sowie den Ausbau des bestehenden Werks in Aresing auf insgesamt 32 Hektar. Für die Bauer-Gruppe sei diese Investition ein klares Bekenntnis zum Heimatstandort Schrobenhausen und zu Aresing. Zudem sei es für den Landkreis eine wichtige Zukunftsperspektive, so der Pressesprecher von Bauer. Insgesamt bis zu 900 Arbeitsplätze könnten geschaffen beziehungsweise gesichert werden. Bei der Planung seien die Rahmenbedingungen wie Schallschutz, Verkehrsmengen, Energieversorgung sowie Natur- und Artenschutz umfassend berücksichtigt worden.
Dem BUND Naturschutz geht diese Erweiterung zu weit. „Da die geplante Bebauung von überörtlicher Raumbedeutsamkeit ist und viele Funktionen des Bodens und der Fläche negativ beeinflusst werden, hätte es vor der Auslegung ein Raumordnungsverfahren der Regierung von Oberbayern geben müssen“, kritisiert Annemarie Räder, BN-Regionalreferentin Oberbayern. Während der vorzeitigen Auslegung des Bebauungsplanes und der Änderung des Flächennutzungsplans hat der BUND seine Einwände formuliert. Kritisiert werden neben der Bauer-Erweiterung weitere von der Gemeinde geplante Maßnahmen in Aresing: eine Baugebietserweiterung nördlich des Betriebes mit rund drei Hektar und eine Gewerbegebietsausweisung am Rande der Gemeinde in Richtung Schrobenhausen.
Der BUND stellt die Wichtigkeit des Areals für die Natur in den Fokus. Laut Messungen der Koordinationsstelle Fledermausschutz würde eine Vielzahl der Tiere der Fledermauskolonie in Aresing die überplante Fläche überfliegen oder diese zur Nahrungssuche nutzen. Das Hubholz in der Nähe des schon bestehenden Firmengeländes diene, genauso wie das Offenland in der Weilachaue westlich der bestehenden Firmenanlage, als Jagdhabitat für das Graue Langohr. Nach Waldfunktionskarte handle es sich bei dem unmittelbar angrenzenden Hubholz um einen Schutzwald für Lebensraum, Landschaftsbild, Genressourcen und historisch wertvollem Waldbestand.
Zudem befürchtet Maria Aigner von der BN-Ortsgruppe Schrobenhausen: „Nicht nur bei immer wiederkehrenden größeren Niederschlagsmengen sind die Gemeindebürger jetzt schon durch Hochwasserschäden betroffen. Wird noch mehr zubetoniert, kann das Wasser noch schlechter zurückgehalten werden.“Laut BUND wird das Werksgelände von derzeit 16 auf über 33 Hektar erweitert. Mit der geplanten Regenrückhaltefläche seien es sogar über 42 Hektar.
Wie die ausführende Baufirma Dibag mitteilte, hatte sich seit dem Billigungsbeschluss Mitte Januar und der Bürgerinformation und Vorstellung des Projekts vor Ort am Planungsstand nichts verändert. Aktuell würden die Stellungnahmen zur frühzeitigen Beteiligung der Bürger und Träger öffentlicher Belange zum Bebauungsplan ausgewertet.