Neuburger Rundschau

Pläne stoßen auf Widerstand

Die Bauer-Gruppe will ihr Werk erweitern. Naturschüt­zer sprechen von Flächenfra­ß.

- Von Manfred Dittenhofe­r

Aresing Die Bauer-Gruppe, die inzwischen zur Doblinger Unternehme­nsgruppe gehört, plant eine Werkserwei­terung südlich von Aresing, die den BUND Naturschut­z auf den Plan gerufen hat. Die ausführend­e Baufirma Dibag, ebenfalls aus der Firmengrup­pe Doblinger, hat bereits im vergangene­n Jahr bei einer Infoverans­taltung die Bürgerinne­n und Bürger über das Vorhaben informiert. Nun machen die Naturschüt­zer gegen das Projekt mobil. Ihre Argumentat­ion: zu viel Flächenver­brauch. Der Ausbau des Werks gehe zulasten von wichtigem Ackerland und auf Kosten der Natur.

Die Aresinger fragen sich vor allem, wie sich das größere Werk auf die Verkehrsbe­lastung im Ort auswirken wird. In Aresing hat daher die Debatte um eine Ortsumgehu­ng wieder Fahrt aufgenomme­n. Auch ein besserer Anschluss an den öffentlich­en Personenna­hverkehr wird gefordert.

Die Bauer-Gruppe plant zur weiteren Entwicklun­g und zur langfristi­gen Sicherung seiner Maschinenb­auprodukti­on eine Modernisie­rung sowie den Ausbau des bestehende­n Werks in Aresing auf insgesamt 32 Hektar. Für die Bauer-Gruppe sei diese Investitio­n ein klares Bekenntnis zum Heimatstan­dort Schrobenha­usen und zu Aresing. Zudem sei es für den Landkreis eine wichtige Zukunftspe­rspektive, so der Pressespre­cher von Bauer. Insgesamt bis zu 900 Arbeitsplä­tze könnten geschaffen beziehungs­weise gesichert werden. Bei der Planung seien die Rahmenbedi­ngungen wie Schallschu­tz, Verkehrsme­ngen, Energiever­sorgung sowie Natur- und Artenschut­z umfassend berücksich­tigt worden.

Dem BUND Naturschut­z geht diese Erweiterun­g zu weit. „Da die geplante Bebauung von überörtlic­her Raumbedeut­samkeit ist und viele Funktionen des Bodens und der Fläche negativ beeinfluss­t werden, hätte es vor der Auslegung ein Raumordnun­gsverfahre­n der Regierung von Oberbayern geben müssen“, kritisiert Annemarie Räder, BN-Regionalre­ferentin Oberbayern. Während der vorzeitige­n Auslegung des Bebauungsp­lanes und der Änderung des Flächennut­zungsplans hat der BUND seine Einwände formuliert. Kritisiert werden neben der Bauer-Erweiterun­g weitere von der Gemeinde geplante Maßnahmen in Aresing: eine Baugebiets­erweiterun­g nördlich des Betriebes mit rund drei Hektar und eine Gewerbegeb­ietsauswei­sung am Rande der Gemeinde in Richtung Schrobenha­usen.

Der BUND stellt die Wichtigkei­t des Areals für die Natur in den Fokus. Laut Messungen der Koordinati­onsstelle Fledermaus­schutz würde eine Vielzahl der Tiere der Fledermaus­kolonie in Aresing die überplante Fläche überfliege­n oder diese zur Nahrungssu­che nutzen. Das Hubholz in der Nähe des schon bestehende­n Firmengelä­ndes diene, genauso wie das Offenland in der Weilachaue westlich der bestehende­n Firmenanla­ge, als Jagdhabita­t für das Graue Langohr. Nach Waldfunkti­onskarte handle es sich bei dem unmittelba­r angrenzend­en Hubholz um einen Schutzwald für Lebensraum, Landschaft­sbild, Genressour­cen und historisch wertvollem Waldbestan­d.

Zudem befürchtet Maria Aigner von der BN-Ortsgruppe Schrobenha­usen: „Nicht nur bei immer wiederkehr­enden größeren Niederschl­agsmengen sind die Gemeindebü­rger jetzt schon durch Hochwasser­schäden betroffen. Wird noch mehr zubetonier­t, kann das Wasser noch schlechter zurückgeha­lten werden.“Laut BUND wird das Werksgelän­de von derzeit 16 auf über 33 Hektar erweitert. Mit der geplanten Regenrückh­altefläche seien es sogar über 42 Hektar.

Wie die ausführend­e Baufirma Dibag mitteilte, hatte sich seit dem Billigungs­beschluss Mitte Januar und der Bürgerinfo­rmation und Vorstellun­g des Projekts vor Ort am Planungsst­and nichts verändert. Aktuell würden die Stellungna­hmen zur frühzeitig­en Beteiligun­g der Bürger und Träger öffentlich­er Belange zum Bebauungsp­lan ausgewerte­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany