Theaterstück macht Lust auf Handwerk
Mit philosophischen Fragen und praktischer Anschauung macht Zimmerer Richard Betz den Burgheimer Schülern Mut, ihren Berufsweg zu finden.
Der Satz „Handwerk ist (un)cool?“wird plakativ im Bühnenbild platziert. Mit seinem EinMann-Theaterstück „Hand und Werk“tourt der Zimmerer Richard Betz durch Bayern, um die Jugend für den Beruf zu begeistern, und machte dabei auch Station an der Burgheimer Schule.
Das Stück soll laut Richard eine Berufs- und Lebensorientierung bieten. Er erzählt den Mittelschülern eine „wahre Geschichte“, wie er in der alten Turnhalle versichert. Ausgangspunkt ist die Frage seines Lehrlings Joe: „Was ist der Sinn des Lebens?“Betz antwortet philosophisch: „Authentizität“. Ein authentischer Mensch steht zu sich selbst, zu seinen Stärken und Schwächen. Er strahlt eine gewisse Selbstsicherheit aus, die auch in der Berufswahl von Bedeutung ist. Denn Arbeit sollte einen Sinn haben, das ist eine der zentralen Botschaften von „Hand und Werk“.
Er selbst ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie man seinen Platz im Berufsleben findet, auch wenn der Weg dorthin nicht geradlinig verläuft. „Mit 18 hab’ ich nicht gewusst, was ich will.“Aber er fand es heraus: vom für ihn wenig erfüllenden Architekturstudium hin zu einem Leben, das ihm zwischen Zollstock, Anreißwinkel und Zimmermannsbleistift
bis heute Erfüllung schenkt.
Betz ermutigt die jungen Menschen, ihren eigenen Weg zu gehen und dabei auch das Handwerk als attraktive Option in Betracht zu ziehen. Sein Engagement zeigt, dass Handwerk nicht nur eine traditionelle, sondern auch eine zukunftsweisende Berufswahl sein kann.
Die Schüler erleben hautnah, wie eine Brücke ganz ohne Schrauben und Nägel entsteht – ein Projekt, das von Leonardo da Vinci vor über 500 Jahren erdacht wurde. Die Schüler durften die Brücke am Ende selbst nachbauen und sogar darüber gehen. Diese handlungsorientierte Herangehensweise verdeutlicht den Jugendlichen, dass sie durchaus in der Lage sind, Großes zu schaffen.
Für Betz ist es von großer Bedeutung, dass Vertreter der ZimmererInnung zu seinen Aufführungen kommen. So auch in Burgheim, wo Christian Stemmer aus Unterhausen den Schülern am Schluss für ihre Fragen zur Verfügung steht. „Wie findet man den richtigen Job?“, fragt Betz die Schüler. Eine Schülerin antwortet darauf: „Indem man mal etwas ausprobiert und ein gutes Gefühl dafür hat.“(AZ)