Am sichersten lebt es sich in Berg im Gau
Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen sind die Straftaten gestiegen. Doch nicht überall. In der Kriminalstatistik zeigt sich eine Kluft zwischen dem Norden und dem Süden.
Die Aufklärungsquote in Neuburg liegt bei mehr als 70 Prozent.
Neuburg Die Neuburger Polizeiinspektion kann mit einer guten Nachricht aufwarten: Die Straftaten, die sich im vergangenen Jahr in ihrem Zuständigkeitsbereich zugetragen haben, sind weniger geworden, und zwar um zwei Prozent. Das lässt sich aus der aktuellen Kriminalstatistik ablesen.
Während der Landkreis-Norden offenbar etwas sicherer geworden ist, zeigt sich im Süden rund um Schrobenhausen ein gänzlich anderes Bild: Dort ist die Zahl der Straftaten deutlich angestiegen, und zwar um fast 13 Prozent. Rechnet man ausländerrechtliche Delikte wie illegale Einreise oder illegaler Aufenthalt heraus, dann bleibt immer noch ein Plus von elf Prozent.
• Straftaten allgemein Im gesamten Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hat es im vergangenen Jahr 3507 Straftaten gegeben, das sind 68 Fälle mehr als im Jahr zuvor. Während die Zahl rund um Neuburg um 49 Fälle leicht gesunken ist, wurden der Polizei in Schrobenhausen insgesamt 1053 Straftaten und damit um 118 mehr als im Vorjahr gemeldet.
• Kriminalitätsbelastung Im Schnitt haben sich im Landkreis 3446 Straftaten pro 100.000 Einwohner ereignet. Nach der Stadt Ingolstadt liegt der Kreis damit an zweiter Stelle in der Region 10. Während die Beamten aus Neuburg eine Häufigkeitszahl von 3813 melden, liegt sie im Schrobenhausener Raum trotz der gestiegenen Straftaten mit 2957 noch darunter. Allerdings beträgt hier die Steigerung elf Prozent. Die laut Statistik sicherste Gemeinde im Landkreis ist Berg im Gau.
• Aufklärungsquote Die Aufklärungsquote in beiden Inspektionen liegt über dem bayerischen Durchschnitt (68,7 Prozent) bei 70,9 Prozent (Neuburg) und 70,0 Prozent (Schrobenhausen). Landkreisweit bedeutet das einen Anstieg der
Aufklärungsquote von 1,8 ProzentPunkte im Vergleich zum Vorjahr.
• Rohheitsdelikte In dieser Kategorie fasst die Polizei Delikte unter anderem aus dem Bereich Raub oder Körperverletzung zusammen. Sowohl Neuburg (+4,7 Prozent) als auch Schrobenhausen (+13 Prozent) melden hier steigende Zahlen.
• Diebstahl Eine elfprozentige Steigerung bei den Diebstählen führen die Schrobenhausener Beamten insbesondere auf eine gestiegene Zahl an Ladendiebstählen zurück. In Neuburg liegt die Steigerung in einem ähnlichen Bereich.
• Wohnungseinbrüche Rund um Neuburg wurde im vergangenen Jahr 23-mal in Häuser oder Wohnungen eingebrochen. Trotz eines deutlichen Zuwachses (2022: 13) heißt es seitens der Polizei: „Das Niveau ist als sehr gering anzusehen.“Ein Großteil der Einbrüche ist auf eine Serie in Bittenbrunn zurückzuführen. Im Neuburger Ortsteil war damals Diebesgut im Wert von rund 15.000 Euro erbeutet worden, der angerichtete Schaden lag allerdings fast doppelt so hoch. Nach umfangreichen Ermittlungen konnte ein 54-Jähriger aus Serbien ausfindig gemacht werden. Inzwischen wurde er wegen verschiedener Einbrüche im gesamten Stadtgebiet zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt.
• Tatverdächtige Bei rund drei Viertel aller Tatverdächtigen im Bereich der Neuburger Inspektion handelte es sich um Männer. Knapp ein Viertel (317 Personen) aller Verdächtigen war jünger als 21 Jahre. 126 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren haben Straftaten begangenen, und auch 72 Kinder werden bei der Polizei in Neuburg als Verdächtige erfasst. Der Anteil der Nichtdeutschen unter den Verdächtigen liegt bei 39,1 Prozent, knapp drei Viertel davon waren Zuwanderer. Laut der Neuburger Polizei bedeutet dies einen Anstieg um 44,2 Prozent bei dieser Tätergruppe. Im Raum Schrobenhausen spielt die Herkunft eine deutlich geringere Rolle. Hier hatten 31,6 Prozent der Verdächtigen keinen deutschen Pass und nur 8,4 Prozent aller Taten wurden durch Zuwanderer verübt.