Panther verlieren in der Verlängerung
Eishockey: Der ERC Ingolstadt verspielt gegen Bremerhaven eine 3:1-Führung und muss sich mit 3:4 geschlagen geben. Daniel Pietta wird für sein 1000. DEL-Spiel ausgezeichnet. Am Ende leistet er sich den entscheidenden Puckverlust.
Der ERC Ingolstadt steht im Viertelfinale gegen Bremerhaven mit dem Rücken zur Wand. Die Panther verloren nach einer 3:1-Führung mit 3:4 (1:0; 2:1; 0:2; 0:1) nach Verlängerung und liegen in der Serie nun mit 0:2 hinten.
Ein besonderes Spiel stand für Daniel Pietta an, der seine 1000. DEL-Partie absolvierte. Zu diesem besonderen Jubiläum – der 37-Jährige ist erst der zwölfte Akteur, der diese Marke in der Ligageschichte erreichte – hatten die Panther vor Spielbeginn einiges vorbereitet. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke gratulierte auf dem Eis, Mat Bodie und Fabio Wagner überreichten ihrem Teamkollegen einen goldenen Schläger. Auf der Videoleinwand richteten die ehemaligen Weggefährten Martin Schymainski und Rick Adduono ebenso Grußworte an den Angreifer wie Marco Reus, Karim Adeyemi und Mats Hummels, die für Piettas Lieblingsverein Borussia Dortmund spielen. Emotionaler Höhepunkt war, als sein siebenjähriger Sohn Henry seinem Vater ein Trikot mit der Nummer 1000 überreichte. Er war ebenso auf dem Eis wie seine Frau Carina und Tochter Luna. Auch später in den beiden Drittelpausen wurden noch zahlreiche Grußworte an den Jubilar abgespielt.
Für Pietta war das sicher ein schöner Moment. Wichtiger war freilich, was auf dem Eis passierte. Der erste Spielabschnitt gehörte dabei optisch den Norddeutschen. 4:15 lautete das Schussverhältnis nach 20 Minuten. Bremerhaven hatte mehr Puckbesitz, kontrollierte die Partie. Die Ingolstädter hatten zum Teil erhebliche Schwierigkeiten, sich aus der eigenen Zone zu befreien. Insgesamt waren die Panther dennoch etwas gefährlicher. Bremerhaven schoss zwar oft aufs Tor, in ernsthafte Verlegenheit brachten sie Michael Garteig
aber kaum. Daher lag der effizientere ERC Ingolstadt nach dem ersten Abschnitt nach einem Treffer von Mat Bodie nicht unverdient mit 1:0 in Front (7.). Der Verteidiger, der ein starkes Spiel machte, hatte die Scheibe Richtung Tor gebracht, Gästetorhüter Kristers Gudlevskis war die Sicht verdeckt.
Im Mittelabschnitt erwischte der Gastgeber einen Traumstart. Der offensiv auffällige David Farrance bediente Philipp Krauß, der im Slot zum 2:0 vollendete (23.). Dass die Fischtown Pinguins über ein gefährliches Powerplay verfügen, das in der Hauptrunde mit Abstand das beste der DEL war, zeigten sie wenig später. Nicholas Jensen zog von der blauen Linie ab, Garteig war chancenlos – nur noch 2:1 (29.). Die Panther antworteten
prompt, ebenfalls in Überzahl. Nach dem Bully landete die Scheibe bei Maury Edwards, der mit einem wuchtigen Schlagschuss zum 3:1 traf (30.). Die Panther-Chancen waren auch im Anschluss vielversprechender als die der Gäste. Patrik Virta hätte den Vorsprung ausbauen können, schoss aber nach einem Pass von Farrance freistehend am Gehäuse vorbei (38.). Caisey Bailey prüfte im Anschluss Gudlevskis (39.). Garteig war auf der Gegenseite gefordert, als Jan Urbas zum Abschluss gekommen war (40.).
Zu Beginn des Schlussabschnitts durfte Bremerhaven für 59 Sekunden in doppelter Überzahl agieren und verkürzte durch Urbas auf 3:2 (41.). Und es sollte für die Panther noch schlimmer
kommen. Die Norddeutschen agierten weiter mit einem Mann mehr und glichen mit Ablauf der Strafe durch Wejse zum 3:3 aus (43.). Bremerhaven war obenauf, der ERC für einige Minuten konfus. Colt Conrad hätte die Partie komplett drehen können, verzog aber knapp (44.). Die Panther leisteten sich Abspielfehler im Aufbau, luden die Gäste zu Chancen ein. Erneut in Führung hätten sie aber auch selbst gehen können. Virta spielte nach einer starken Einzelaktion Krauß frei, der Gudlevskis nicht überwinden konnte (48.). Danach war der ERC wieder besser in der Partie, hatte jedoch Glück, als Skyler McKenzie den Außenpfosten traf (55.). Die letzten 102 Sekunden mussten die Panther in Unterzahl bestreiten,
retteten sich aber in die Verlängerung.
Dort patzte ausgerechnet Jubilar Pietta. Nach seinem Puckverlust an der blauen Linie fuhr Bremerhaven einen Konter, den Conrad mit dem entscheidenden Treffer zum 3:4 abschloss (65.).
RC Ingolstadt Garteig – Hüttl, Bodie; Farrance, Wagner; Edwards, Jobke; Schwaiger – Bailey, Pietta, St. Denis; Simpson, Stachowiak, Bertrand; Höfflin, Virta, Krauß; Nijenhuis, Friedrich, Dunham Bremerhaven Gudlevskis – Eminger, Grönlund; Bruggisser, Kälble; Jensen, Kreutzer; Rosa-Preto – Verlic, Jeglic, Urbas; McKenzie, Vikinstad, Mauermann; Conrad, Friesen, Uher; Kinder, Wejse – Zuschauer 4370 – Tore 1:0 Bodie (7.), 2:0 Krauß (23.), 2:1 Jensen (29./PP), 3:1 Edwards (30./PP), 3:2 Urbas (41./PP2), 3:3 Wejse (43./PP), 3:4 Conrad (65.).