Ein weiteres Missverständnis?
Im besten Fall hat es sich bei der Diskussion um die Erweiterung des Neuburger Gymnasiums tatsächlich um ein grobes Missverständnis gehandelt. Landrat Peter von der Grün (FW) hatte aus der Kommunikation mit Schulleiter Peter Seyberth offensichtlich die falschen Schlüsse gezogen, dass dieser vor seiner Pensionierung 2026 das Projekt nicht mehr beginnen wolle. Jetzt nennt er den öffentlichen Widerspruch Seyberths „eine Kehrtwende“. Klingt nicht danach, als würde er die Gründe für das Missverständnis auch auf seiner Seite suchen.
Jetzt aber kann niemand der Verantwortlichen mehr sagen, die Botschaft aus dem Gymnasium sei nicht eindeutig: Anscheinend hatte es nur nochmals einer öffentlichen Klarstellung und einem VorOrt-Termin im Physikraum bedurft, damit jedem Kreisrat, jeder Kreisrätin und auch dem Landrat eindeutig klar wurde: Ja – jeder im Descartes möchte so schnell wie möglich das Dauerproblem in den naturwissenschaftlichen Fachräumen beheben. Es spielt keine Rolle, wann der Schulleiter in den Ruhestand geht. Im Sinne der bestmöglichen Bildung der aktuellen und künftigen Schülerinnen und Schüler ist zügiges Handeln mehr als überfällig. Und das ist schließlich das Maß der Dinge.
So schnell wie möglich – das ist jetzt gesetzt. Landrat Peter von der Grün hat nach dem Termin am Mittwochabend schriftlich erklärt, dass er den Erweiterungsbau jetzt doch schneller umsetzen will. Also noch eine Kehrtwende. „Die Schule arbeitet mit dem Architekturbüro bereits wie vereinbart am Raumkonzept“, schreibt der Landkreischef. Ende des Jahres sollen die Weichen gestellt werden, damit „die Baumaßnahme wie ursprünglich geplant 2026 realisiert werden kann“. Noch eine Botschaft, die jetzt keiner mehr missverstehen kann.