Der Spitzenreiter schlägt spät zu
NR-Doppelpass: Der SV Bertoldsheim liegt beim SV Wagenhofen lange Zeit mit 0:1 zurück, gewinnt aber nach zwei Toren in der Schlussphase noch mit 2:1. Was die beiden Trainer zum Spiel sagen.
Lange Zeit hat es am Sonntag danach ausgesehen, als würde der SV Bertoldsheim erstmals in dieser Saison als Verlierer den Platz verlassen. Der Tabellenführer hatte beim SV Wagenhofen zwar ein klares Chancenplus, lag aber mit 0:1 zurück. Doch in der Schlussphase drehten die Gäste die Partie, gewannen noch mit 2:1.
„Der Sieg war absolut verdient, wir hatten die Partie 85 Minuten lang im Griff“, sagte SVB-Spielertrainer Philipp Stadler. „Wenn wir unsere Möglichkeiten nutzen, hätten wir das Spiel früher entscheiden können.“Als „ärgerlich“bezeichnete Wagenhofens Spielertrainer Sebastian Rutkowski die Niederlage. „Wir führen lange mit 1:0, haben aber eine junge Mannschaft und sind nicht kaltschnäuzig genug.“Bertoldsheim verfüge über eine „Topmannschaft, wir mussten das ganze Spiel verteidigen“.
Zuvor hatte der SV Wagenhofen, der als Tabellenzweiter mit sieben Punkten Rückstand auf Bertoldsheim in dieses Spitzenspiel ging, sämtliche sieben Heimspiele der Saison gewonnen. Zunächst sah es bei widrigen Bedingungen danach aus, als könnte die Serie ausgebaut werden. Der Gastgeber erwischte den besseren Start, Max Neff ließ noch einen Gegenspieler stehen und traf aus 16 Metern zum 1:0 (9.). Die Gäste leisteten sich zu Beginn viele Ungenauigkeiten,
fanden nicht in die Partie. Doch nach und nach erarbeitete sich Bertoldsheim Feldvorteile und kam dem Ausgleich nah. Stadler war durch, doch Dominik Neff lenkte den Ball noch an die
Latte (24.). Der Torhüter wehrte nach der anschließenden Ecke auch einen Schuss von Luca Weigl mit einem starken Reflex ab (25.). Dominik Neff war später auch nach einem noch abgefälschten
Schuss von Armin Langner zu Stelle (34.). Auch nach dem Seitenwechsel lag der Ausgleich mehrfach in der Luft. Janek Kugler schoss aus kurzer Distanz über den Querbalken (49.), dann parierte
Dominik Neff gegen Stadler (52.). Im Anschluss stand Wagenhofen wieder sicherer und hielt den knappen Vorsprung bis in die Schlussphase, in der die Gäste noch zweimal zuschlugen. Zunächst bekam Lukasz Kacprzak nach einem Freistoß viel Platz und köpfte ungestört zum 1:1 ein (76.). Nachdem Weigl eine Möglichkeit vergeben hatte (78.), kombinierte sich der SVB sehenswert zum Siegtreffer. Stadler ließ einen Gegenspieler stehen und passte in die Mitte auf Langner, der den Ball uneigennützig zum eingewechselten Dennis Schmidt weiterleitete. Dieser traf freistehend zum 1:2-Endstand (86.).
„Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Wir haben wie schon so oft in dieser Saison einen großen Willen gezeigt und erneut eine Partie spät entschieden“, meinte Stadler. Im Hinspiel etwa war der Siegtreffer zum 1:0 in der Nachspielzeit gefallen. Durch den „wichtigen Sieg“baute Bertoldsheim den Vorsprung auf Wagenhofen auf zehn Punkte aus. Der SVW indes ist nur noch Fünfter, die Abstände sind allerdings gering. Weswegen Rutkowski zuversichtlich bleibt: „Wir haben es weiter in der eigenen Hand, Zweiter zu werden.“SV Wagenhofen Dominik Neff – Fabian Neff, Pallmann, Häck, Sebastian Neff, Max Neff, Wallesch, Seysler, Ajrulai, Bekjiri, Rutkowski (Jary, Fuhrmann)
SV Bertoldsheim Scheunig – Meier, Hanel, Andreas Müller, Weigl, Markl, Langner, Kacprzak, Kugler, Stadler, Riedl (Thomas Müller, Rust, Schmidt)