An Moor-Projekten soll weiter geforscht werden
Verbandsversammlung des Donaumoos Zweckverbands drängt auf weitere Untersuchungen. Neues Projekt zu Fasern für Automobilindustrie beschlossen.
Hollenbach/Neuburg-Schrobenhausen
Der Donaumoos-Zweckverband soll die Forschung und Entwicklung von Moor-Produkten mit aller Kraft vorantreiben. Das ist das Ergebnis der Verbandsversammlung, die jüngst im Dorfgemeinschaftshaus im Ehekirchener Ortsteil Hollenbach stattgefunden hat. Einstimmig sprachen sich die Verbandsräte dafür aus, vor allem bei den Bemühungen für die Baustoffbranche nicht nachzulassen.
Was die Mitglieder des Gremiums vorab zu hören bekamen, hatte allerdings nicht jedem gefallen. Denn Netzwerkmanager Raphael Burkhardtsmayer machte kein Geheimnis daraus, dass das laufende Kurzprojekt zu Bauplatten aus Moorkulturen bisher nicht zufriedenstellend verlaufen ist.
Ausschlaggebend dafür ist seinen Worten zufolge die Tatsache, dass die dafür notwendige Maschine in Großbritannien wegen Lieferschwierigkeiten nach wie vor nicht läuft. Für das Projekt, das wegen der Förderkriterien bis Ende April abgeschlossen sein muss, drängt daher die Zeit. „Wir bleiben weiter dran“, versprach der Fachmann.
Im Gremium löste das alles andere als Begeisterung aus. „Damit haben wir in diesem Bereich mit diesem Material nichts in der Hand“, beklagte Brunnens Bürgermeister Thomas Wagner, der forderte, das Projekt mit Nachdruck zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. „Ich bin der Meinung, dass wir hier nicht aufhören sollten“, meinte Gerhard Edler, Vorsitzender des Wasserverbands III. Und Heinrich Seißler, Bürgermeister
von Königsmoos, fand: „Wir werden sicher nicht mit allen Forschungen Erfolg haben, aber: Wir sind hier einfach nicht fertig.“Gleichzeitig beklagte er „den Bürokratismus“der ganzen Geschichte und sprach sich für eine Verlängerung der Untersuchungen aus.
Genau um diese soll das Team
des Zweckverbands nun beim Landwirtschaftsministerium als Finanzier des Projekts bitten – der entsprechende Beschluss fiel einstimmig aus. Finanziell muss sich unterdessen niemand Sorge machen, wie Verbandsgeschäftsführer Michael Hafner betonte: „Denn wir zahlen nur das, was auch geleistet
wurde.“Das ist freilich auch bei den übrigen Projekten der Fall, bei denen es aus Sicht der Verbandsräte zufriedenstellender läuft. Bei den Untersuchungen rund um Moorfasern läuft Burkhardtsmayer zufolge bereits die Produktion – als Vorbereitung für größere Versuche mit dem Material.
Außerdem hat der Zweckverband gemeinsam mit der Landesanstalt für Landwirtschaft und der Technischen Universität Dresden eine Projektskizze für die Entwicklung optimierter Erntetechnik für Moorstandorte eingereicht. Das mögliche Volumen: 2,26 Millionen Euro.
Und schließlich segnete das Gremium ein weiteres Projekt zur Erforschung und Entwicklung von Faserverbundmatten für die Automobilproduktion ab. Partner ist ein Unternehmen aus der Oberpfalz. Die Mittel für die 20.000 Euro umfassenden Untersuchungen fließen zu 100 Prozent aus dem Projekt „Moorverträgliche Bewirtschaftungsmaßnahmen“.
Im Fokus dürfte in den nächsten Wochen auch die Satzung des Verbands stehen. Wie im Januar im Gremium angeregt, soll sich eine Arbeitsgruppe mit dem Vorstoß von Bund Naturschutz, ÖDP und Interessensgemeinschaft „Schorner Röste“auf Anpassung befassen. Die Bitte von Günter Krell, Kreisvorsitzender des Bundes Naturschutz, auch die Vorschlagende sowie Mitglieder des Fachbeirats aufzunehmen, stieß nicht auf offene Ohren. „Das sollten die Personen machen, die auch für die Finanzierung des Verbands stehen“, so Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer. Das Gremium einigte sich einstimmig auf ihn, seine Langenmosener Amtskollegin Mathilde Ahle, Bezirksrätin Martina Keßler, Kreisrat Norbert Ziegler, Gerhard Edler von den Wasserverbänden sowie auf ein noch zu benennendes Mitglied des AichachFriedberger Kreistags. (AZ)