Großer Umbruch steht bevor
Nach dem neunten Platz in der Hauptrunde sowie dem Aus im Play-off-Viertelfinale steht der Sportdirektor des ERC Ingolstadt, Tim Regan, vor einem arbeitsintensiven Frühjahr und Sommer.
Ingolstadt Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison. Auch wenn ERCI-Sportdirektor Tim Regan bereits seit einigen Monaten am Kader für die Spielzeit 2024/25 arbeitet, dürfte spätestens nach dem frühen enttäuschenden Saisonende feststehen, dass die künftige Panther-Mannschaft ein stark verändertes Gesicht haben wird – und muss! Wir fassen den aktuellen Stand der Dinge zusammen.
• Torhüter: Sowohl Michael Garteig als auch sein Back-up Devin Williams verfügen über laufende Verträge. Während Garteig über alle Zweifel erhaben ist, dürfte Williams selbst ins Grübeln gekommen sein, ob er nochmals eine Spielzeit wie diese mit extrem wenigen Einsatzzeiten erleben möchte. Hier wird es mit Sicherheit noch Gesprächsbedarf geben.
• Verteidiger: Weiterhin das Panther-Trikot tragen werden Kapitän Fabio Wagner, Kevin Maginot, Leon Hüttl und Mat Bodie. Auch Youngster Niklas Hübner, der die Saison 2023/2024 komplett in Ravensburg (DEL2) verbringt, hat noch einen gültigen Kontrakt. Während Colton Jobke wohl zu seinem ExTrainer Doug Shedden nach Iserlohn wechseln wird, hat sich NachVerpflichtung David Farrance nach Anlaufschwierigkeiten gesteigert. Sollten die Panther – was zu erwarten ist – mit drei ausländischen Verteidigern in die neue Spielzeit starten, könnte Farrance möglicherweise ein Thema werden. Weitere Alternative: Der ERCI greift in das hochwertige und dementsprechend hochpreisige deutsche Regal und setzt weiter auf zwei Import-Abwehrspieler.
Dass bei Maury Edwards die „biologische Uhr“zu ticken begonnen hat, wurde in dieser Saison mehrfach deutlich. Für eine ImportStelle dürfte dies am Ende zu wenig sein. Ebenso wie bei Edwards läuft auch Daniel Schwaigers Arbeitspapier aus. Seine Zukunft dürfte wohl eher nicht in Ingolstadt liegen.
• Stürmer: Ein großes Stühlerücken – gerade auf den ausländischen Positionen – wird es mit Sicherheit im Offensivbereich geben. So gelang es Sportdirektor Tim Regan nicht, die Abgänge der vorangegangenen Saison (Justin Feser,
Frederik Storm, Ty Ronning, Stefan Matteau) gleichwertig zu ersetzen. Die Probleme beim Kreieren von Torchancen beziehungsweise bei der Verwertung sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache. Auch wirkte der Kader speziell gegen physisch agierende und körperlich überlegene Gegner teilweise überfordert. Mit Philipp Krauß, Noah Dunham, Wojciech Stachowiak, Enrico Henriquez, Daniel Pietta und Jan Nijenhuis können die Panther schon mal einen sehr ordentlichen Stamm an deutschen Akteuren aufweisen. Hinzu kommt
Schmölz von den Nürnberg Ice Tigers. Von den Import-Spielern stehen „nur“noch Travis St. Denis und Charles Bertrand bis 2025 unter Vertrag. Beide offenbarten in dieser Saison allerdings viel Luft nach oben – St. Denis bei der Disziplin und Plus/Minus-Statistik sowie Bertrand bei der Punkteausbeute.
Von den übrigen ausländischen Stürmern bieten sich für eine Vertragsverlängerung wohl noch am ehesten Andrew Rowe sowie der lange verletzte Casey Bailey an – vorausgesetzt, beide würden bei neuen Offerten (deutliche) Gehaltseinbußen akzeptieren. Dagegen dürfte die Zeit des einstigen Topscorers Wayne Simpson, der über weite Strecken der Saison nur noch ein Schatten früherer Tage war, dem Ende entgegengehen. Auch Patrik Virta, Brandon Kozun und Marko Friedrich werden in den künftigen Planungen ebenso keine Rolle spielen wie Mirko Höfflin, der nach Schwenningen zurückkehren wird. Was weitere Neuzugänge betrifft, wird unter anderem U23-Akteur Johannes Krauß – Bruder von Ingolstadts Nationalspieler Philipp – vom DEL2-Klub ESV Kaufbeuren gehandelt.