Das beschäftigt die Menschen in Oberhausen
Was möglich ist und was auf die Bevölkerung zukommt, das erläutert Bürgermeister Gößl im voll besetzen Sportheim. Vor allem Ortsdurchfahrt und Gewerbegebiet interessieren.
Oberhausen Einmal in Jahr heißt es auch in Oberhausen: Der Bürgermeister steht den Bürgerinnen und Bürgern in seinem Gemeindegebiet Rede und Antwort. Fridolin Gößl stellt vor, was in der Gemeinde gelaufen ist und noch laufen wird.
Das Sportheim war dieses Mal voller Zuschauerinnen und Zuschauer. Und die erfuhren erst einmal, dass viele Aufgaben vor der Gemeinde liegen, deren Finanzierungen immer schwieriger werden.
Die steigende Komplexität bei den Vorhaben, gestrichene Fördertöpfe und der Rückgang bei den Steuereinnahmen lassen den Oberhausener Bürgermeister mit Spannung in die Zukunft blicken. Zusammen mit der gemeindeeigenen Sanierungs- und Betriebsgesellschaft SBO und der Verwaltungsund Beteiligungsgesellschaft VBO kommt die Gemeinde auf insgesamt rund 17,6 Millionen Euro Schulden, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von rund 5200 Euro bedeutet. Für das laufende Jahr rechnet Gößl mit einem Rückgang der in den vergangenen Jahren stetig gestiegenen Steuereinnahmen. Erster Indikator sei die drastische Abnahme der Grunderwerbssteuer von knapp 90.000 Euro auf gerade mal 16.000 Euro.
Die Dorferneuerung rund um den Rathausplatz wurde erst einmal aufgeschoben. Zu unklar sei die Förderlage. Und auch mit der Gestaltung des Rathaus-Parkplatzes wartet die Gemeinde noch. Der Grund dafür ist, dass die Ortsdurchfahrt komplett neu gestaltet wird. Genau in diese Richtung zielten auch einige der Nachfragen. Wie breit wird die Fahrbahn? Was ist der Mehrwert für die Anlieger? Ist eine Umgehung der Baustellen so geplant, dass auch landwirtschaftliches Großgerät durchkommt? Ein kombinierter Gehund
Radweg wird entlang der dann 6,5 Meter breiten Kreisstraße führen. Und die Ausweichrouten müssten je nach Bauabschnitt genau geplant werden.
Auch um das Gewerbegebiet Plattenacker drehten sich einige Fragen der Zuhörenden. Welche Kosten entstanden seien und welche Interessenten es gebe, wollte eine Oberhausenerin wissen. Die Antwort Gößls: 2,3 Millionen für die Erschließung und rund 80.000 Euro für Gutachten. Mit den Namen der Interessenten wollte er nicht herausrücken, die Grundstücksveräußerungen würden gerade anlaufen, nachdem der Bebauungsplan rechtskräftig sei. Aber, so der Bürgermeister, es würden nur Anfragen aus der Gemeinde bearbeitet. In drei Monaten, so rechnet er, seien rund 8000 Quadratmeter verkauft. Der Rest werde nicht mit Interessenten von außen aufgefüllt, betonte Gößl. Lieber würde man die Flächen aufheben, bis eigener Bedarf bestehe. Das Gelände
für die Pflegeeinrichtung sei bereits verkauft.
Thema Energiewende: Bürgermeister Gößl verwies auf die kürzlich auf den Weg gebrachte PVFreiflächenanlage westlich von Unterhausen. Und auch südöstlich von Oberhausen wird eine PV-Anlage geplant. Gößl geht davon aus, dass die EU noch mehr Flächen von den Kommunen fordern wird. Windkraft dagegen wird es auf der Oberhausener Flur wohl nicht geben. Der nahe gelegene Militärflugplatz verhindere das. Aber man sei auf einem guten Weg. Das Erdgasnetz soll bis 2030 wasserstofftauglich sein. Das Rathaus, die Schule, der Kindergarten und die Gebäude des Wohnpaktes Bayern werden vom Blockheizkraftwerk versorgt. Und die Energiegenossenschaft, die die Gemeinden der iKommZ (Interkommunale Zusammenarbeit) zusammen mit Erdgas Schwaben gegründet haben, arbeite weiter in Richtung regenerative Versorgung.