Eine musikalische Weltreise
Musik verbindet Generationen und Kulturen – das bewies das Frühjahrskonzert der Marktmusikkapelle in Rennertshofen. Ein Abend mit Frank Sinatra, Abba und Michael Jackson.
Musik kennt bekanntlich keine Grenzen. Das bedeutet auch, dass sie überall erklingt: von den Weiten Kanadas durch die Häuserschluchten New Yorks über die Abbey Road in London bis hinauf zu Mond und Sternenhimmel. Oder aber in der Turnhalle der Rennertshofener Grundschule beim Frühjahrskonzert der Marktkapelle mit Jugendkapelle, dem Saxofon-Sextett und den Flötenkindern. Diesen Ohrenschmaus ließen sich zahlreiche Rennertshofener, darunter die örtliche Politprominenz, nicht entgehen und füllten die Plätze in der Turnhalle. Mehrere befreundeten Musikgruppen aus der Umgebung reisten ebenfalls nach Rennertshofen.
70 Musikanten aller Altersgruppen an etwa einem Dutzend verschiedener Instrumente bot die Marktkapelle Rennertshofen für ihr Frühjahrskonzert auf. „Seit Jahresbeginn proben wir ein Mal wöchentlich, teilweise mit Sonderschichten“, betonten die Dirigenten Klaus Gottschall von der Marktkapelle und Magdalena Pfister von der Jugendkapelle. Die Ouvertüre spielte das Saxofon-Sextett, bevor die Jugendkapelle unter der Leitung von Magdalena Pfister den Ton angab. Der Nachwuchs hüpfte musikalisch über den großen Teich nach Kanada in das Silver Creek Valley nach einer Komposition von Kees Vlak. Die verschiedenen Instrumente vermittelten unterschiedliche Stimmungen: gedämpfte Trompeten und Schlagzeug für Kälte und Bisonjagd, Klarinetten für romantische Cowboymelodien.
Anschließend senkte sich das Durchschnittsalter auf der Bühne noch einmal deutlich. Die Flötenkinder baute die Jugendkapelle in ihre Vorstellung mit ein – ganz im Sinne des österreichischen Komponisten Otto M. Schwarz. Sein „A Song for you“bereitet neue Wege zur Integration von Blockflötenstimmen.
Somit entstehen musikalisches Wachstum, Gemeinschaftsgefühl und Freude am gemeinsamen Musizieren. Den Abschluss ihres Auftrittes widmeten die Nachwuchsmusikanten dem King of Pop, Michael Jackson, mit „Man in the Mirror“, „I’ll be there“und natürlich „Thriller“.
Die Marktkapelle unter der Stabführung von Klaus Gottschall huldigte ebenfalls einem ganz Großen im Showgeschäft: Frank Sinatra. Nach „New York, New York“, „Somethin’ Stupid“und „Fly me to the Moon“gab die langjährige Vereinsvorsitzende Stefanie Czerny ein Trompetensolo zu „My Way“. Sie sollte sich im weiteren Verlauf
des Abends zu einer Art weiblicher Till Brönner Rennertshofens entwickeln.
Unter „All you need is Love“vermutet man eigentlich nur die Beatles. Doch wenn Klaus Gottschall arrangiert, mischen sich auch Töne der Bayernhymne, des „Böhmischen Traums“und von „Music“darunter.
Nach der Pause stiegen die Akteure musikalisch in den Boxring. Zur Filmmusik von „Rocky“beschrieb vor allem die Tuba den tiefen Atem des Kämpfers, während die Flöten an das schweißtreibende Training erinnerten. Dann kündigte Moderatorin Katharina Wünsch so etwas wie die 9. Sinfonie
der Rockmusik an, mit bekannten Welthits von Queen und Genesis. Zum Finale erklang natürlich „We are the Champions“.
Musik ohne Liebe und umgekehrt ist undenkbar. „Music was my first Love“von John Miles wurde zum emotionalen Höhepunkt. Prompt folgte das Kontrastprogramm mit dem legendären Groove von Earth, Wind and Fire.
Die Band schaffte es sogar in das Weiße Haus, als Barack Obama dort residierte. Als in den Achtzigern Aerobic Frauenbeine und Männerherzen höher schlagen ließ, entstand auch eine besondere Musik. Sie erstreckte sich
von „Skandal im Sperrbezirk“bis zum „Sternenhimmel“.
Natürlich hatte sich die Marktkapelle auf eine Zugabe vorbereitet und wählte den erfolgreichsten schwedischen Musikexport. Die Hits von Abba schaukelten die Besucherinnen und Besucher in Hochstimmung, und als es am schönsten war, war auch Schluss mit Musik. Den Schlussakkord allerdings setzten noch Ehrungen für langjährige aktive Tätigkeit. Die gingen an Jonas Mayer, Korbinian Mayer, Jessica Schierlein, Anna Schreiber, Andreas Weigl und Katharina Wünsch (15 Jahre) sowie Cornelia Bielohlawek und Walter Schneid (25 Jahre).