Ruheoase im Zentrum
Der Hans-Nebelmair-Platz liegt zentral in der Neuburger Innenstadt, spielt in der öffentlichen Wahrnehmung aber kaum eine Rolle. Dabei bringt der Bereich durchaus Vorzüge mit.
Mittags in der Neuburger Innenstadt. Schülerinnen und Schüler drängen sich in der Luitpoldstraße an den Bushaltestellen. Am Schrannenplatz konkurrieren Lokalbesucher um die besten Plätze in der Sonne. Und rund um Wein-, Rosen-, Färber- und Schmidstraße erledigen Passantinnen und Passanten ihre Einkäufe.
Wer in Ruhe und für sich Mittagspause machen möchte, der steuert am besten den Hans-Nebelmair-Platz an. Etwas versteckt, zwischen Luitpold- und Schmidstraße, wirkt die meist wenig frequentierte Fläche wie eine kleine
Oase mitten im Zentrum Neuburgs.
Der Platz ist in seiner jetzigen Form gut 30 Jahre alt, berichtet der städtische Pressesprecher Bernhard Mahler. Einst war der Bereich hinter dem ehemaligen Postamt nicht erschlossen. Um 1990, im Zuge der weitreichenden Veränderungen in der Neuburger Innenstadt, wurde auch dieser Bereich neu gestaltet. Die damalige Volksbank baute eine Tiefgarage, über der der öffentliche „Königshof“entstand, wie der Bereich bis heute im Volksmund genannt wird. Zur besseren Erreichbarkeit kamen Durchgänge in Richtung Wein-, Schmid- und Rosenstraße hinzu.
2012 wurde der Platz auf Antrag der SPD-Stadtratsfraktion nach dem Sozialdemokraten Hans Nebelmair benannt. Dieser hatte einst, im Jahr 1933, als einziger Neuburger Stadtrat gegen eine Ehrenbürgerschaft Adolf Hitlers gestimmt und wurde in der Folge, gut zehn Jahre später, von der Gestapo als „Staatsfeind Nr. 1 A“eingestuft. Heutzutage ist auffällig, dass der Platz in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle spielt. Tatsächlich finden dort keinerlei Veranstaltungen statt, bestätigt Mahler. Nach seinen Angaben sei es nicht geplant, dies zu ändern. Auch andere Plätze der Stadt, etwa der Spitalplatz, würden in dieser Form genutzt, beziehungsweise nicht genutzt. Der Hans-Nebelmair-Platz sei etwas versteckt, werde aber durchaus von Bürgerinnen und Bürgern aufgesucht, betont der Stadtsprecher, der selbst jahrelang an dem Platz gewohnt hat. Menschen würden den Bereich als „kleine Oase für die Mittagspause“ansteuern. Es handele sich um eine „kleine, feine Ecke“. Außerdem werde der zentral gelegene Platz fleißig als Abkürzung durch die Neuburger Innenstadt genutzt. „Er schafft schöne Verbindungen“, sagt Mahler.