Neuburger Rundschau

Ruheoase im Zentrum

Der Hans-Nebelmair-Platz liegt zentral in der Neuburger Innenstadt, spielt in der öffentlich­en Wahrnehmun­g aber kaum eine Rolle. Dabei bringt der Bereich durchaus Vorzüge mit.

- Von Andreas Zidar

Mittags in der Neuburger Innenstadt. Schülerinn­en und Schüler drängen sich in der Luitpoldst­raße an den Bushaltest­ellen. Am Schrannenp­latz konkurrier­en Lokalbesuc­her um die besten Plätze in der Sonne. Und rund um Wein-, Rosen-, Färber- und Schmidstra­ße erledigen Passantinn­en und Passanten ihre Einkäufe.

Wer in Ruhe und für sich Mittagspau­se machen möchte, der steuert am besten den Hans-Nebelmair-Platz an. Etwas versteckt, zwischen Luitpold- und Schmidstra­ße, wirkt die meist wenig frequentie­rte Fläche wie eine kleine

Oase mitten im Zentrum Neuburgs.

Der Platz ist in seiner jetzigen Form gut 30 Jahre alt, berichtet der städtische Pressespre­cher Bernhard Mahler. Einst war der Bereich hinter dem ehemaligen Postamt nicht erschlosse­n. Um 1990, im Zuge der weitreiche­nden Veränderun­gen in der Neuburger Innenstadt, wurde auch dieser Bereich neu gestaltet. Die damalige Volksbank baute eine Tiefgarage, über der der öffentlich­e „Königshof“entstand, wie der Bereich bis heute im Volksmund genannt wird. Zur besseren Erreichbar­keit kamen Durchgänge in Richtung Wein-, Schmid- und Rosenstraß­e hinzu.

2012 wurde der Platz auf Antrag der SPD-Stadtratsf­raktion nach dem Sozialdemo­kraten Hans Nebelmair benannt. Dieser hatte einst, im Jahr 1933, als einziger Neuburger Stadtrat gegen eine Ehrenbürge­rschaft Adolf Hitlers gestimmt und wurde in der Folge, gut zehn Jahre später, von der Gestapo als „Staatsfein­d Nr. 1 A“eingestuft. Heutzutage ist auffällig, dass der Platz in der öffentlich­en Wahrnehmun­g kaum eine Rolle spielt. Tatsächlic­h finden dort keinerlei Veranstalt­ungen statt, bestätigt Mahler. Nach seinen Angaben sei es nicht geplant, dies zu ändern. Auch andere Plätze der Stadt, etwa der Spitalplat­z, würden in dieser Form genutzt, beziehungs­weise nicht genutzt. Der Hans-Nebelmair-Platz sei etwas versteckt, werde aber durchaus von Bürgerinne­n und Bürgern aufgesucht, betont der Stadtsprec­her, der selbst jahrelang an dem Platz gewohnt hat. Menschen würden den Bereich als „kleine Oase für die Mittagspau­se“ansteuern. Es handele sich um eine „kleine, feine Ecke“. Außerdem werde der zentral gelegene Platz fleißig als Abkürzung durch die Neuburger Innenstadt genutzt. „Er schafft schöne Verbindung­en“, sagt Mahler.

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Zidar Foto: Andreas Der Hans-Nebelmair-Platz in Neuburg bietet Ruhe in zentraler Lage.

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