„Ein spritziges Amateurtheater“
Für die Theaterfreunde war es eine Premiere, ein Werk aufzuführen, dessen Autor aus der Region stammt.
Herr Frey, wie schlagen sich die Lichtenauer so im Vergleich zu anderen Gruppen?
Winfried Frey: Das kann man nur schwer vergleichen. Gestern Abend war ich in Altdorf, dort war das Bühnenbild so ähnlich wie hier. Es gefällt mir super, man kann so viel mit Bildern machen – wenn ich daran denke, wie wir früher Kulissen gemalt haben… (lacht). Die Besetzung passt vom Alter her nicht so ganz, aber natürlich müssen Amateurtheater mit den Leuten spielen, die sie haben. Die Spielfreude der Akteure ist groß, man merkt richtig, wie sie selber Spaß haben. Irgendwann habe ich es gar nicht mehr gemerkt, dass ein Paar deutlich älter, ein anderes eigentlich zu jung für die Rolle ist. Ansonsten gefällt es mir, dass sie sehr gut sprechen, alle sind bis in die hinteren Reihen sehr gut zu verstehen.
Wie kamen Sie denn auf die Idee mit dem Ritter im Funkloch?
Winfried Frey: Da stand Maria Toth, die Liebes- und Fortsetzungsromane schreibt, Pate. Ich spielte am Metropoltheater mit deren Tochter Judith Toth, die heuer übrigens erstmals die Michaela Kaniber am Nockherberg gespielt hat. Eines Abends war ihre Mutter dabei und erzählte mir von ihrer Idee, eine Geschichte in einem von Internet und Handyempfang abgeschlossenen Bergdorf spielen zu lassen. Als ich ihr mein Exposé schickte und fragte, ob das in etwa ihren Vorstellungen entsprach, schrieb sie mir lachend zurück, das sei ein völlig anderer Plot geworden, der ihr aber auch gefiel.
Und Ihr Gesamtfazit nach drei Akten?
Winfried Frey: Total spritzig gemacht und sehr werkstreu. Ich habe kaum Veränderungen feststellen können. Auf eine Textstelle war ich gespannt, weil da die erwähnte Altersdifferenz eine Rolle spielt. Was sie sehr gut gelöst haben. Werkstreue ist natürlich sehr schön für den Autor. Ich habe gesehen, dass die Gags beim Publikum funktionieren und die Leute zwei Stunden lang ihren Spaß haben. In München gibt es seit Corona ein großes AmateurtheaterSterben. Umso schöner ist es, dass es in meinem Heimatlandkreis so lebendig ist.