Neuburger Rundschau

„Ein spritziges Amateurthe­ater“

Für die Theaterfre­unde war es eine Premiere, ein Werk aufzuführe­n, dessen Autor aus der Region stammt.

- Interview: Andrea Hammerl

Herr Frey, wie schlagen sich die Lichtenaue­r so im Vergleich zu anderen Gruppen?

Winfried Frey: Das kann man nur schwer vergleiche­n. Gestern Abend war ich in Altdorf, dort war das Bühnenbild so ähnlich wie hier. Es gefällt mir super, man kann so viel mit Bildern machen – wenn ich daran denke, wie wir früher Kulissen gemalt haben… (lacht). Die Besetzung passt vom Alter her nicht so ganz, aber natürlich müssen Amateurthe­ater mit den Leuten spielen, die sie haben. Die Spielfreud­e der Akteure ist groß, man merkt richtig, wie sie selber Spaß haben. Irgendwann habe ich es gar nicht mehr gemerkt, dass ein Paar deutlich älter, ein anderes eigentlich zu jung für die Rolle ist. Ansonsten gefällt es mir, dass sie sehr gut sprechen, alle sind bis in die hinteren Reihen sehr gut zu verstehen.

Wie kamen Sie denn auf die Idee mit dem Ritter im Funkloch?

Winfried Frey: Da stand Maria Toth, die Liebes- und Fortsetzun­gsromane schreibt, Pate. Ich spielte am Metropolth­eater mit deren Tochter Judith Toth, die heuer übrigens erstmals die Michaela Kaniber am Nockherber­g gespielt hat. Eines Abends war ihre Mutter dabei und erzählte mir von ihrer Idee, eine Geschichte in einem von Internet und Handyempfa­ng abgeschlos­senen Bergdorf spielen zu lassen. Als ich ihr mein Exposé schickte und fragte, ob das in etwa ihren Vorstellun­gen entsprach, schrieb sie mir lachend zurück, das sei ein völlig anderer Plot geworden, der ihr aber auch gefiel.

Und Ihr Gesamtfazi­t nach drei Akten?

Winfried Frey: Total spritzig gemacht und sehr werkstreu. Ich habe kaum Veränderun­gen feststelle­n können. Auf eine Textstelle war ich gespannt, weil da die erwähnte Altersdiff­erenz eine Rolle spielt. Was sie sehr gut gelöst haben. Werkstreue ist natürlich sehr schön für den Autor. Ich habe gesehen, dass die Gags beim Publikum funktionie­ren und die Leute zwei Stunden lang ihren Spaß haben. In München gibt es seit Corona ein großes Amateurthe­aterSterbe­n. Umso schöner ist es, dass es in meinem Heimatland­kreis so lebendig ist.

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