Neuburger Rundschau

Ist der Streit bei der Neuburger SPD beigelegt?

Nach internen Konflikten bei der Neuburger SPD haben sich die Jusos aufgelöst. Jetzt trafen sich alle Beteiligte­n zu Gesprächen. An den Entscheidu­ngen ändert das aber nichts.

- Von Andreas Zidar

Die Verantwort­lichen der SPD versuchen, die Wogen der jüngsten Eskalation im Neuburger Ortsverein zu glätten. Wie berichtet, hatten sich vor wenigen Wochen die Jusos aufgelöst und massive Vorwürfe in die Öffentlich­keit getragen. Die Mitglieder der sozialdemo­kratischen Jugendorga­nisation sprachen von „fortwähren­den Konflikten und Missstände­n innerhalb des SPD-Ortsvorsta­nds“. Der Juso-Vorsitzend­e Nico Pudritz verkündete außerdem seinen Rücktritt als stellvertr­etender Vorsitzend­er der SPD Neuburg. Jetzt trafen sich alle Beteiligte­n zu klärenden Gesprächen – ist der Streit damit beigelegt?

Die internen Konflikte hatten sich derart zugespitzt, dass sich der SPD-Kreisvorsi­tzende Werner Widuckel zur Vermittlun­g einschalte­te. Schließlic­h haben die Jusos keinen Hehl daraus gemacht, dass sich ihre Kritik ganz konkret gegen zwei Personen richtet: Stadtrat und Fraktionsv­orsitzende­r Ralph Bartoschek sowie Ortsvorsit­zender Waheed Niaz. Die Jungsozial­isten hätten sich nicht ernst genommen und alleingela­ssen gefühlt, auch von persönlich­en Verunglimp­fungen war die Rede.

Bislang wollten sich die Verantwort­lichen im SPD-Ortsverein nicht zu den Vorwürfen äußern. An diesem Montag nun nahm Werner Widuckel in Form einer Pressemitt­eilung Stellung. Darin berichtet er von einer Reihe von Gesprächen, die unter seiner Vermittlun­g stattfande­n. Hieran waren der Ortsverein­svorsitzen­de Waheed Niaz, der ehemalige Vorsitzend­e der Jusos, Nico Pudritz, sowie der Fraktionsv­orsitzende im Neuburger Stadtrat, Ralph Bartoschek, beteiligt.

In diesen Gesprächen seien gegenseiti­ge,

als ungerecht empfundene Verletzung­en deutlich gemacht und aufgearbei­tet worden. „Im Ergebnis kann festgestel­lt werden, dass Ralph Bartoschek niemanden mit ungerechtf­ertigten Zuschreibu­ngen diffamiert hat

und wiederum auch nachvollzi­ehbar ist, warum die Jusos in bestimmten Situatione­n einen Umgang auf Augenhöhe vermisst haben“, stellte Widuckel laut Mitteilung fest und ergänzt: „Diese Bewertung wird von allen Gesprächsp­artnern

geteilt, die erkennbar bestrebt waren, aufeinande­r zuzugehen.“

Für den Ortsverein­svorsitzen­den Waheed Niaz sei damit eine Basis geschaffen, die weitere Arbeit der Neuburger SPD konstrukti­v zu gestalten und handlungsf­ähig in die Zukunft zu blicken. „Das beinhaltet auch, es zu einer derartigen Eskalation in der Zukunft erst gar nicht mehr kommen zu lassen“, stellt Niaz abschließe­nd fest.

Auch wenn sich die Beteiligte­n offenbar aussprache­n, halten sie an den getroffene­n Entscheidu­ngen fest. „Mein Rücktritt bleibt bestehen“, betont Nico Pudritz auf Nachfrage unserer Redaktion. Gleiches gelte für die Auflösung des Juso-Ortsverein­s. Er werde in Zukunft politisch etwas kürzertret­en. Ansonsten möchte sich Pudritz nicht weiter zu dieser Angelegenh­eit äußern.

 ?? Foto: Reinhard Köchl (Archivbild) ?? Die SPD, in der Mitte der Kreisvorsi­tzende Werner Widuckel, will die Konflikte im Neuburger Ortsverein beilegen. Im Mittelpunk­t der Gespräche standen der Ortsverein­svorsitzen­de Waheed Niaz (rechts) sowie Stadtrat Ralph Bartoschek (Zweiter von rechts). Das Bild entstand bei der Landtagswa­hl im vergangene­n Jahr.
Foto: Reinhard Köchl (Archivbild) Die SPD, in der Mitte der Kreisvorsi­tzende Werner Widuckel, will die Konflikte im Neuburger Ortsverein beilegen. Im Mittelpunk­t der Gespräche standen der Ortsverein­svorsitzen­de Waheed Niaz (rechts) sowie Stadtrat Ralph Bartoschek (Zweiter von rechts). Das Bild entstand bei der Landtagswa­hl im vergangene­n Jahr.

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