Ist der Streit bei der Neuburger SPD beigelegt?
Nach internen Konflikten bei der Neuburger SPD haben sich die Jusos aufgelöst. Jetzt trafen sich alle Beteiligten zu Gesprächen. An den Entscheidungen ändert das aber nichts.
Die Verantwortlichen der SPD versuchen, die Wogen der jüngsten Eskalation im Neuburger Ortsverein zu glätten. Wie berichtet, hatten sich vor wenigen Wochen die Jusos aufgelöst und massive Vorwürfe in die Öffentlichkeit getragen. Die Mitglieder der sozialdemokratischen Jugendorganisation sprachen von „fortwährenden Konflikten und Missständen innerhalb des SPD-Ortsvorstands“. Der Juso-Vorsitzende Nico Pudritz verkündete außerdem seinen Rücktritt als stellvertretender Vorsitzender der SPD Neuburg. Jetzt trafen sich alle Beteiligten zu klärenden Gesprächen – ist der Streit damit beigelegt?
Die internen Konflikte hatten sich derart zugespitzt, dass sich der SPD-Kreisvorsitzende Werner Widuckel zur Vermittlung einschaltete. Schließlich haben die Jusos keinen Hehl daraus gemacht, dass sich ihre Kritik ganz konkret gegen zwei Personen richtet: Stadtrat und Fraktionsvorsitzender Ralph Bartoschek sowie Ortsvorsitzender Waheed Niaz. Die Jungsozialisten hätten sich nicht ernst genommen und alleingelassen gefühlt, auch von persönlichen Verunglimpfungen war die Rede.
Bislang wollten sich die Verantwortlichen im SPD-Ortsverein nicht zu den Vorwürfen äußern. An diesem Montag nun nahm Werner Widuckel in Form einer Pressemitteilung Stellung. Darin berichtet er von einer Reihe von Gesprächen, die unter seiner Vermittlung stattfanden. Hieran waren der Ortsvereinsvorsitzende Waheed Niaz, der ehemalige Vorsitzende der Jusos, Nico Pudritz, sowie der Fraktionsvorsitzende im Neuburger Stadtrat, Ralph Bartoschek, beteiligt.
In diesen Gesprächen seien gegenseitige,
als ungerecht empfundene Verletzungen deutlich gemacht und aufgearbeitet worden. „Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass Ralph Bartoschek niemanden mit ungerechtfertigten Zuschreibungen diffamiert hat
und wiederum auch nachvollziehbar ist, warum die Jusos in bestimmten Situationen einen Umgang auf Augenhöhe vermisst haben“, stellte Widuckel laut Mitteilung fest und ergänzt: „Diese Bewertung wird von allen Gesprächspartnern
geteilt, die erkennbar bestrebt waren, aufeinander zuzugehen.“
Für den Ortsvereinsvorsitzenden Waheed Niaz sei damit eine Basis geschaffen, die weitere Arbeit der Neuburger SPD konstruktiv zu gestalten und handlungsfähig in die Zukunft zu blicken. „Das beinhaltet auch, es zu einer derartigen Eskalation in der Zukunft erst gar nicht mehr kommen zu lassen“, stellt Niaz abschließend fest.
Auch wenn sich die Beteiligten offenbar aussprachen, halten sie an den getroffenen Entscheidungen fest. „Mein Rücktritt bleibt bestehen“, betont Nico Pudritz auf Nachfrage unserer Redaktion. Gleiches gelte für die Auflösung des Juso-Ortsvereins. Er werde in Zukunft politisch etwas kürzertreten. Ansonsten möchte sich Pudritz nicht weiter zu dieser Angelegenheit äußern.