Neuburger Rundschau

Schicksal des „Kaschnbaur­hauses“könnte sich entscheide­n

Der Heimatvere­in hofft auf einen Zuschuss aus einem EU-Fördertopf. 50 Prozent und maximal 250.000 Euro sind denkbar. So geht es jetzt weiter.

-

Horst Brandner vom Fördervere­in Heimatmuse­um Pöttmes warb jüngst im Gemeindera­t für eine Bezuschuss­ung des Projekts „Kaschnbaur­haus“. Dort soll eine multifunkt­ionale Bildungsun­d Begegnungs­stätte für alle Generation­en und Kulturen mit integriert­em Museumskon­zept entstehen. Laut Brandner ist der Bedarf durchaus vorhanden. Regelmäßig gebe es positive Rückmeldun­gen von Bürgern und Bürgerinne­n, Ratsmitgli­edern, Schule und verschiede­nen Künstlern.

Abgespeckt­e Pläne mit einem Kostenvolu­men von 279.000 Euro sollten im vergangene­n Jahr realisiert werden, doch daraus wurde nichts. Die hohen Sanierungs­kosten sorgten bisher dafür, dass das Projekt auf Eis gelegt wurde. Ein Erbpachtve­rtrag muss jedoch bis 2056 bedient werden. Daher halten die Verantwort­lichen des Vereins nach Rücksprach­e mit der Denkmalsch­utzbehörde den „Weg der kleinen Schritte“für zielführen­d.

Gemäß der Empfehlung von Bezirkshei­matpfleger Christoph Lang sollen nur Teilbereic­he des Gebäudes auf Vordermann gebracht werden. Dazu zählen unter anderem Mindestmaß­nahmen zur Herstellun­g einer tragfähige­n Statik,

der Einbau von Toiletten oder das Ausbessern von Wänden und Böden. Einige Arbeiten könnten teils in Eigenleist­ung erbracht werden. Brandner erklärte, die Verzögerun­g habe sich ergeben, da eine Förderung des Vereins Wittelsbac­her Land über das EU-Programm Leader in Aussicht gestellt

wurde. Allerdings waren die Fördertöpf­e leer, sodass eine Beantragun­g für dieses Jahr empfohlen wurde.

Nun aber wurde der entspreche­nde Antrag gestellt. Um in den Genuss der Mittel zu kommen, muss ein Punkteplan erfüllt werden. Mindestens 25 von 48 Punkten

bezüglich Entwicklun­gs- und Handlungsz­ielen müssen erreicht sein. Laut einer Berechnung Brandners käme das Heimatmuse­um auf etwa 37 Punkte. Diese Voraussetz­ung wäre also gegeben.

Ausschlagg­ebend, ob das Kaschnbaur­haus für eine Förderung infrage kommt, ist ein Ortstermin mit Vertretern des Wittelsbac­her Land-Vereins, der noch im April oder Mai geplant ist. Sollte die Begehung positiv verlaufen, darf das Projekt am 11. Juni dem Vorstand des Vereins Wittelsbac­her Land präsentier­t werden. Wird dort grünes Licht gegeben, müssen beim anschließe­nden Termin im September sämtliche Feinheiten vorgestell­t werden. Der Förderantr­ag muss bis Ende des Jahres gestellt sein. Erst nach Erhalt des Bescheids können die Arbeiten beginnen, die Fertigstel­lung muss innerhalb zweier Jahre erfolgen. Insgesamt könnten laut Brandner Fördermitt­el in Höhe von 250.000 Euro erreicht werden. 50 Prozent von 500.000 Euro wären der maximale Förderbetr­ag. Für die Gemeinde würde das eine Belastung von ebenfalls 250.000 Euro bedeuten – über zwei Jahre verteilt. Brandner appelliert­e an die Ratsmitgli­eder, sich jetzt schon

Gedanken zu machen, ob die Finanzieru­ng unter diesen Voraussetz­ungen machbar sein könnte. „Entscheide­nd ist der politische Wille“, sagte er. Schließlic­h gebe es ein Nutzungsko­nzept, eine freiwillig­e Helferscha­r und finanziell­e Mittel. Manfred Graser (BB) hakte nach, ob auch in Zukunft Projekte wie bisher durchgefüh­rt geplant seien. Brandner erwiderte, dass der Verein selbstvers­tändlich weiterhin Märkte und Informatio­nsveransta­ltungen plane.

Auf Grasers Nachfrage, ob die laufenden Kosten für die Gemeinde geringer ausfallen könnten, wenn etwas gemacht wird, antwortete Brandner, dass die Kosten vermutlich derzeit geringer seien, als wenn abgewartet würde, wodurch stärkere Schäden zu befürchten seien. Außerdem könne Raum auf dem Dachboden des Rathauses, wo Gegenständ­e eingelager­t sind, freigemach­t werden. Schließlic­h würden die Gegenständ­e dann ins Museum gebracht.

Brandner erklärte zudem, dass nur die Stallungen saniert werden sollen. Das Wohnhaus muss nach dem Willen des Denkmalsch­utzes im Urzustand für die Nachwelt als Zeugnis der Vergangenh­eit erhalten bleiben.

 ?? Foto: Vicky Jeanty (Archivbild) ?? Seit Langem gibt es Pläne, im Kaschnbaur­haus neben der Pöttmeser Kirche ein Heimatmuse­um einzuricht­en.
Foto: Vicky Jeanty (Archivbild) Seit Langem gibt es Pläne, im Kaschnbaur­haus neben der Pöttmeser Kirche ein Heimatmuse­um einzuricht­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany