Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Süd
Der DSC verpflichtet Schipplock, ein Transfer Voglsammers soll aber kein Thema sein. Der Verkauf eines Eigengewächses bringt eine siebenstellige Summe
Mit Sven Schipplock, der ablösefrei vom Hamburger SV kommt, haben die Arminen einen Kicker mit Europa-League- und Bundesliga-Erfahrung geholt. 149 Spiele und 19 Treffer in Liga eins sind in der persönlichen Statistik des Stürmers vermerkt, hinzu kommen 77 Partien in Liga drei. In Kürze sollen für den 29-Jährigen erstmals auch Begegnungen in der Zweiten Liga zu Buche stehen. Und vor allem – so der Wunsch des Angreifers und der Fans seines neuen Vereins – möglichst viele Tore. Schipplock unterschrieb einen Dreijahresvertrag beim DSC.
„Für mich steht im Vordergrund, wieder Spaß am Fußball zu haben“, sagte der Angreifer, als er gestern nach dem ersten Training mit den neuen Kollegen vom Platz kam. Die Gespräche mit Trainer Jeff Saibene hätten den Ausschlag für den Wechsel nach Bielefeld gegeben. „Die Art und Weise, wie er menschlich rüberkam und wie er spielen lässt, hat mich überzeugt“, sagte Schipplock. Einen von zwei Stürmerplätzen im von Saibene bevorzugten 4-4-2 zu erobern, traut sich der gebürtige Reutlinger, der für den VfB Stuttgart zwei Mal auf europäischer Ebene spielte und zudem für die TSG Hoffenheim, Darmstadt 98 und den HSV in der Bundesliga auflief, absolut zu. „Die Leistung entscheidet, das hat mir der Trainer zu verstehen gegeben. Und ich muss mich nicht verstecken“, gab er selbstbewusst zu Protokoll.
Sport-Geschäftsführer Samir Arabi bemühte sich derweil, dem Eindruck entgegenzuwirken, die Verpflichtung Schipplocks stehe in Zusammenhang mit einem bevorstehenden Weggang Andreas Voglsammers. Mit dem Torjäger, an dem der FC Ingolstadt noch immer Interesse zeigen soll, sowie Fabian Klos, Schipplock und Prince Osei Owusu verfügt Arminia zurzeit über vier einsatzfähige Angreifer. Nils Quaschner ist nach langer Verletzung noch nicht zurück im Mannschaftstraining. „Sven ist eine Verstärkung für den Sturm und nicht als Ersatz für Vogi vorgesehen“, betonte Arabi.
Verlassen hat den DSC dagegen Abwehrspieler Henri Weigelt. Der 20-Jährige unterschrieb beim niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar einen Dreijahresvertrag mit vereinsseitiger Option auf ein weiteres Jahr. Für den Innenverteidiger, der 2010 von der JSG Helpup-Oerlinghausen in die Jugendabteilung der Arminia wechselte und auf zehn Zweitliga-Einsätze kommt, zahlen die Niederländer dem Vernehmen nach eine siebenstellige Ablösesumme an den DSC. AZ beendete die abgelaufene Saison als Tabellendritter der Eredivisie und nimmt damit an der Qualifikation zur Europa League teil. Gestern stand Weigelt erstmals in Alkmaar auf dem Trainingsplatz.
„Das ist sehr schade“, sagte DSC-Trainer Jeff Saibene, „Henri hat von uns ein langfristiges Angebot bekommen, aber er war nach seinem Besuch in Alkmaar sehr beeindruckt und wollte den Wechsel unbedingt machen.“Zugleich sprach Saibene von einer „Auszeichnung für den Verein“, weil dieser jetzt für ein Eigengewächs „eine so hohe Ablöse bekommt“. Im Sommer 2019 hätte Weigelt ablösefrei gehen können. Aktuell, sagte Saibene, sei es nicht geplant, Ersatz zu verpflichten. Sollte Weigelt später weiterverkauft werden, partizipiert auch der DSC.
´ Ex-Armine Nils Teixeira wechselt zu AEL Limassol FC (Zypern), das meldete der Verein gestern.