Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Süd

Jahnplatz weniger belastet, Stapenhors­tstraße mehr – und Haller Weg sehr

- Von Joachim Uthmann

Bielefeld. Die Stickoxid-Belastung ist in Bielefeld weiter hoch. Das belegen Zahlen, die der Verkehrscl­ub VCD gestern nannte. Sie sind bisher nicht amtlich – zeigen aber einige überrasche­nde Trends: Danach nahmen die Schadstoff­e auf dem Jahnplatz ab, auf der Stapenhors­tstraße wieder zu – und lagen am Haller Weg oberhalb des Ostwestfal­endamms am höchsten.

Den meisten Sprengstof­f dürfte der Wert von 41 für den Jahnplatz bergen – weil er nur noch knapp über dem 40erGrenzw­ert und deutlich unter dem 2017er-Durchschni­tt von 47 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt. Allerdings ist er nur die Summe der Monate des ersten Halbjahrs, die Behörden legen aber den Jahreswert zugrunde.

Weil in der zweiten Jahreshälf­te aber schon der Verkehrsve­rsuch auf dem Jahnplatz laufen soll, könnte es sein, dass der Wert sogar noch sinkt, vielleicht sogar unter die 40erMarke. Das hätte Auswirkung­en auf den Luftreinha­lteplan, auf den die Stadt wartet und bei dem sie bisher härtere Auflagen erwartet. Ob weniger Verkehr, weniger Dieselauto­s oder aber die Wetterlage Ursache des Rückgangs sind, kann auch Bernd Küffner vom VCD nicht beurteilen.

Für viele, die durch die Stapenhors­tstraße fahren, überrascht es nicht, dass dort die Stickoxid-Werte wieder steigen. Sie waren 2017 mit 36 unter die 40er-Marke gerutscht, lagen im ersten Quartal 2018 aber schon wieder bei 38, so der VCD – und im Februar sogar bei 42,8, bestätigt das Landesamt für Umwelt (LANUV). Hier wirkt sich die Sperrung der Von-der-ReckeStraß­e aus und hebt den positiven Effekt von 20-TonnerVerb­ot und Tempo 30 auf.

Erstaunt zeigt sich Küffner über den hohen Wert am Haller Weg, der bei den offizielle­n Messstelle­n bisher keine Rolle spielt. Oberhalb des Ostwestfal­endamms hatte die Deutsche Umwelthilf­e im Februar einen Monat auch mit einem Passivsamm­ler gemessen und 44,7 Mikrogramm pro Kubikmeter ermittelt. Damit wäre die Luft hier schlechter, als der Grenzwert erlaubt. Ein Problem, das die Behörden bisher nicht thematisie­rt haben.

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