Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Süd
Die kleinen Schauspieler und Sänger nehmen ihr Publikum mit auf eine klangvolle Reise von der Oper bis zur Elektro-Musik. Und demonstrieren auf der Bühne selbstbewusst ihr Können
(kem). Wie viele verschiedene Musikrichtungen es gibt, vermittelten 18 Mädchen und Jungen der Frölenbergschule am Montag mit dem Musical „Eule findet den Beat“. Hier waren es gleich zwei weise Waldvögel, die von anderen Tieren mit Klassik, Punk, Elektro oder Pop vertraut gemacht wurden.
Die Viertklässler Greta und Selin spielen die Hauptrollen der Eule, und auch die übrigen Rollen haben Julia Hülsmann und Brigitta Hahnhäuser doppelt besetzt. „Wir haben das Stück so abgeändert, damit jeder eine Rolle übernehmen kann“, erläutern die beiden Lehrerinnen, die seit einem halben Jahr einmal in der Woche mit den Kindern für die Aufführungen im Rahmen des Nachmittagsangebots geprobt haben.
Aufgeregt zupfen die Zweitbis Viertklässler an ihren Kostümen, lassen sich den Kopfschmuck noch einmal von den Lehrerinnen richten. Ihre Eltern, Großeltern und Geschwister sind da, und sie wollen ihr Bestes geben. „Sie haben sehr hart gearbeitet“, betont Hülsmann. Alle Texte und Lieder mussten sie auswendig lernen und diese jetzt trotz Nervosität präsent haben.
In dem etwa 50-minütigen Stück verirren sich die Eulen und treffen auf ihrer Suche verschiedene Tiere, die ihnen eine Musikrichtung nahebringen. Da werden die Instrumente erklärt, die typische Atmosphäre vermittelt, und es wird natürlich auch ein Lied gesungen, das typisch ist für Reggae oder Hip-Hop, Jazz oder Rock und vom Chor begleitet wird, den die gerade nicht auf der Bühne beschäftigten Akteure bilden.
Auch wenn die Souffleuse immer wieder im Einsatz und nicht jede Choreographie perfekt ist, ist es eine tolle Aufführung. Erstaunlich, wie selbstbewusst die Kinder agieren; jeder hat mindestens eine Solopassage in einem Lied. Mit Bühnenaccessoires und typischen Gesten, Gebärden und Sprüchen sorgen sie dafür, dass nicht nur die beiden Eulen in die jeweilige Musikrichtung eintauchen und etwas über sie lernen, sondern auch die Zuschauer. Die Motten entführen in die Oper, sprechen ganz gestelzt und singen zur Musik des „Vogelfängers“von Mozart, die Fliegen sorgen für einen Ohrwurm mit Popmusik, die Katzen schreien als wütende Punks alles heraus und die Maulwürfe sind coole Jazzer.
Noch cooler aber sind die Papageien mit Sonnenbrille und entspanntem Reggaesong, die reimenden Hip-Hopper mit fettem Beat und Sprechgesang – und die Elektro-Fledermäuse, die den Eulen den Weg nach Hause zeigen.