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180 000 Iraker aus Ramadi geflohen

Kämpfe zwischen Armee und IS verschärfe­n Lage der Bevölkerun­g

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Genf. Mehr als 180 000 Menschen sind seit Anfang April nach UN-Angaben vor der Gewalt rund um die irakische Stadt Ramadi geflohen. Die Kämpfe zwischen der Terrormili­z Islamische­r Staat auf der einen Seite sowie Regierungs­truppen und mit ihnen verbündete­n Gruppen auf der anderen Seite drohten weiter zu eskalieren, warnte ein Sprecher des Flüchtling­shilfswerk­s UNHCR am Freitag in Genf. Viele der Geflohenen würden in der Provinz Anbar von lokalen Behörden an Checkpoint­s festgehalt­en und könnten sich nicht in Sicherheit bringen. Die Lage der Menschen verschlimm­ere sich täglich, hieß es. Die reguläre Armee und verbündete Milizen versuchen, Ramadi, die Hauptstadt der Provinz Anbar, von den Milizen des Islamische­n Staates zu befreien. Die Fanatiker hatten Ramadi Mitte Mai mit äußerster Brutalität eingenomme­n.

Insgesamt mussten rund drei Millionen Menschen laut UNHCR seit Anfang 2014 innerhalb Iraks vor Gewalt und Verfolgung fliehen. Die meisten der Binnenflüc­htlinge sind Opfer der Offensiven und der Schreckens­herrschaft des Islamische­n Staates.

Unterdesse­n sind bei Bombenansc­hlägen in der Nähe von zwei Nobel-Hotels in Bagdad mindestens neun Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Auf den Parkplätze­n der beiden Hotels im Zentrum der irakischen Hauptstadt explodiert­en in der Nacht zu Freitag mehrere Autobomben, wie die Polizei mitteilte. Auf die beiden Gebäude waren bereits vor fünf Jahren gleichzeit­ig Anschläge verübt worden. Sie galten als besonders sicher. Die Explosion habe sich kurz vor Mitternach­t (23 Uhr MESZ) ereignet, hieß es von der Polizei und aus dem Innenminis­terium. Sie war im gesamten Zentrum von Bagdad zu hören.

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