Selbstbedienungsladen BER
Schlimmer geht immer! Für die unendliche Geschichte des geplanten Hauptstadt-Airport BER gilt das erst recht. Nachdem es eine kurze Periode gab, in der es schien, als könne das vom zurückgetretenen Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn angepeilte »Terminband« für die Eröffnung des Flughafens im zweiten Halbjahr 2017 tatsächlich gehalten werden, gerät jetzt erneut alles ins Wanken. Denn sollten die Berichte stimmen, ist die intern als »Monster« bezeichnete Brandschutzanlage wohl auch nach langwierigen Neuplanungen nicht genehmigungsfähig. Das wird zwar von der Flughafengesellschaft dementiert. Aber viel zu oft bewahrheiten sich die durchgestochenen Geschichten im Nachhinein. Man muss kein Bauexperte sein, um zu wissen, was das bedeuten würde: weitere Verzögerungen, weitere zig Millionen Euro, die sinnlos im märkischen Sand versickern.
Kein Wunder, dass eine solche Lage Korruption begünstigt. Dabei wurde viel getan, um das zu verhindern. Offenbar umsonst. Denn die neuen Aussagen zum Fall Imtech und den von einem Ex-Manager durchgewinkten Rechnungen von mehr als 60 Millionen Euro stellen alles bisher Bekannte in den Schatten. Die Baustelle scheint für einige zum Selbstbedienungsladen geworden zu sein. Und diejenigen, die das kontrollieren sollten, hatten weder den Überblick noch das Wissen, das zu verhindern.