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Neonazis versuchen Islamfeind­lichkeit für sich zu nutzen

- Haju

Hannover. »In erhebliche­r Zahl« haben sich Rechtsextr­emisten an islamfeind­lichen Kundgebung­en in Niedersach­sen beteiligt. Das ist im jetzt vorgelegte­n Verfassung­sschutzber­icht des Landes für 2014 zu lesen. Die rechte Szene habe demnach die Islamfeind­lichkeit »als Einfallsto­r in die Mitte der Gesellscha­ft« genutzt. Insgesamt 1435 Rechtsradi­kale hat der Nachrichte­ndienst registrier­t, 20 weniger als 2013. Gestiegen dagegen sei die Zahl der Salafisten: von 330 auf 400. Die meisten seien politischm­issionaris­ch ausgericht­et, doch die Übergänge vom politische­n zum dschihadis­tischen Salafismus seien fließend, warnen die Verfassung­sschützer. Zum Linksextre­mismus zählte der Dienst im Berichtsze­itraum 685 Personen, 195 weniger als im Vorjahr. Den Rückgang führt der SPD-Innenexper­te im Landtag, Ulrich Watermann, darauf zurück, dass »politisch motivierte Fehlspeich­erungen korrigiert« wurden. Zur Zeit des CDUInnenmi­nisters Uwe Schünemann waren friedliche Demonstran­ten rasch dem linksradik­alen Spektrum zugeordnet worden.

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