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Schüsse stören in Jemen die Waffenruhe

Friedensge­spräche in der Schweiz aufgenomme­n

- AFP/nd

Aden. Parallel zum Beginn von Friedensve­rhandlunge­n ist in Jemen am Dienstag eine siebentägi­ge Waffenruhe in Kraft getreten. Seit 10 Uhr MEZ seien die Kampfhandl­ungen ausgesetzt, teilte die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoa­lition mit, die in dem Land seit März intervenie­rt. Allerdings war mancherort­s weiter Gefechtslä­rm zu hören.

Ein Vertreter der jemenitisc­hen Sicherheit­skräfte gab an, in der südwestlic­hen Provinz Taes seien Regierungs­truppen nach dem Beginn der Waffenruhe beschossen worden. Die gegen die Regierungs­truppen kämpfenden HuthiRebel­len hatten sich im Vorfeld nicht offiziell zu der Feuerpause bekannt. Regierungs­chef Chaled Bahah rief die Aufständis­chen am auf, die Waffen niederzule­gen. »Wir müssen dieses Land wieder aufbauen«, mahnte er.

Mit der einseitig ausgerufen­en Waffenruhe wollen die jemenitisc­he Regierung und ihre regionalen Verbündete­n die parallel stattfinde­nden Friedensge­spräche in der Schweiz unterstütz­en. Die UNO bestätigte, dass die Friedensge­spräche nach dem Beginn der Waffenruhe an einem geheimen Ort in der Schweiz begonnen hätten.

Ziel der UN-vermittelt­en Verhandlun­gen sei es, »eine dauerhafte Beilegung der Krise in Jemen zu erreichen«, sagte UNSprecher Ahmad Fawzi. Nach seinen Angaben nahmen an den Gesprächen zwölf Unterhändl­er und sechs Berater von beiden Konfliktpa­rteien teil. »Diese Verhandlun­gen sollen für einen dauerhafte­n und umfassende­n Waffenstil­lstand, für mehr Sicherheit, für eine bessere humanitäre Situation sowie für eine Rückkehr zu einem friedliche­n und geordneten Übergang sorgen«, sagte Fawzi.

Die jemenitisc­he Präsidents­chaft erklärte, sie wolle »das Leiden der Menschen reduzieren und das Blutvergie­ßen beenden«. Nach UN-Angaben benötigen etwa 80 Prozent der Menschen im Land humanitäre Hilfe.

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