Jemen: Kinder sollen jetzt freikommen
Konfliktparteien schlossen Grundsatzabkommen
Kuwait-Stadt. In einem ersten Schritt der Annäherung bei ihren Friedensgesprächen haben die Konfliktparteien in Jemen die Freilassung von Kinder-Gefangenen vereinbart. Wie der UNOSondergesandte Ismail Ould Sheikh Ahmed am Montag mitteilte, wurde bei den Gesprächen in Kuwait ein Grundsatzabkommen über die »bedingungslose Freilassung von Kindern« getroffen, die auf beiden Seiten im Zuge der Kampfhandlungen gefangen genommen wurden. Die Freilassung sollte noch vor dem am Montag beginnenden muslimischen Fastenmonat Ramadan stattfinden.
Eine erfolgreiche Umsetzung des Abkommens wäre das erste konkrete Ergebnis der seit dem 21. April laufenden Friedensgespräche zwischen den schiitischen Huthi-Rebellen und der von Saudi-Arabien angeführten Koalition. Die schiitischen Huthi-Rebellen hatten Anfang 2015 die Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und den sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zur Flucht gezwungen. Seit März 2015 greift die Militärkoalition die von Iran unterstützten Rebellen aus der Luft an, um Hadi die Rückkehr an die Macht zu ermöglichen.
In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits mehr als 6400 Menschen getötet. Ende vergangener Woche setzte die UNO die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition auf die schwarze Liste der Verletzer von Kinderrechten. Bei den 2015 getöteten 785 Kindern sei die Koalition für 60 Prozent der Fälle verantwortlich.