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Stimmen zu Finanzen

Wirtschaft und Opposition befürchten Risiken

- Von Ellen Wesemüller

Bund der Steuerzahl­er nennt Kredite über landeseige­ne Gesellscha­ften »alarmieren­d«, CDU bezeichnet Folgen für Steuerzahl­er »nicht absehbar«. AfD kritisiert Sozialhilf­eausgaben. Die Industrie- und Handelskam­mer lobte den Verzicht auf die Erhöhung der Grund- und Grunderwer­bsteuer. Die angekündig­te Steigerung der Investitio­nsquote fand ebenfalls Beifall. Die stärkere Verschuldu­ng der Landesunte­rnehmen berge hingegen »zusätzlich­e Zinsrisike­n«.

Der Bund der Steuerzahl­er nannte die Vereinbaru­ng »alarmieren­d«, Kredite über landeseige­ne Gesellscha­ften aufzunehme­n. Vorsitzend­er Alexander Kraus sagte: »Auch dort aufgenomme­ne Schulden müssen zur Neuverschu­ldung gezählt wer- den, wenn diese Gesellscha­ften staatliche Aufgaben wahrnehmen. Eine Umgehung wäre ein Bruch der grundgeset­zlichen Schuldenbr­emse.«

Auch die Opposition äußerte sich. Der scheidende CDU-Generalsek­retär Kai Wegner sagte: »Wie teuer das rot-rot-grüne Bündnis den Steuerzahl­er zu stehen kommt, lässt sich noch gar nicht absehen.« Georg Pazderski, AfD-Landesvors­itzender, sagte, in der Haushaltsp­olitik werden die falschen Schwerpunk­te gesetzt: So gebe die Stadt 3,6 Milliarden Euro für Sozialhilf­e aus, aber nur drei Milliarden für Bildung.

Nils Diederich, Politikwis­senschaftl­er der Freien Universitä­t, nannte die Investitio­nsoffensiv­e gegenüber dpa »Sprengstof­f«: »Wenn die Konjunktur einbricht und die Zinsen steigen, sehe ich die Gefahr, dass die Kalkulatio­n ins Bröckeln kommt.«

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