Weniger Studenten an der Universität Potsdam
Hochschule verzeichnet ein Minus von acht Prozent bei den Erstsemestern
Mit einem Rückgang der Studierendenzahl war zu rechnen, sagt Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD). Doch das überdurchschnittliche Minus in Potsdam könnte hausgemacht sein. Die Zahl der Studierenden an den staatlichen Universitäten und Fachhochschulen in Brandenburg ist nach Angaben von Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) leicht auf 47 300 gesunken. Zusammen mit privaten Einrichtungen und den Verwaltungsschulen seien es 49 000. Einen tatsächlich bemerkenswerten Rückgang habe die Universität Potsdam mit einem Minus von acht Prozent bei den Erstsemestern erlebt.
Die hohen Studierendenzahlen der Vergangenheit (vor allem in den Jahren 2012 bis 2014) seien durch Einmaleffekte wie doppelte Abiturentenzahl (mit der Einführung des Abiturs nach zwölf Schuljahren) und des Aussetzens der Wehrpflicht entstanden, begründete die Ministerin diese Entwicklung vor den Landtagsabgeordneten. »Alle neuen Länder haben verloren«, fügte sie hinzu.
Weil die brandenburgischen Hochschulen vor allem auch von ein- heimischen Schulabgängern gewählt werden, mache sich das demografische Tal, das heißt der Geburtenrückgang nach der Wende, besonders bemerkbar. Allerdings konnte Münch vermelden, dass die Technische Universität Cottbus-Senftenberg ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete, die Europa-Universität »Viadrina« in Frankfurt (Oder) ein Plus von 2,4 Prozent bei Neueinschreibungen und die Filmuniversität »Konrad Wolf« in Potsdam ein Plus von acht Prozent.
Ein Rückgang sei zu erwarten gewesen, sagte Ministerin Münch vor dem Wissenschaftsausschuss des Landtags. Doch frage sie sich, ob der starke Rückgang bei der Universität Potsdam hausgemacht sei. Möglicherweise seien die Zulassungsbedingungen zu hoch geschraubt gewesen.
Vor einiger Zeit hatte Universitätspräsident Oliver Günther erklärt, die Unterschiede bei den Voraussetzungen der Studierenden seien massiv. Nicht alle erfüllen seiner Einschätzung nach die Voraussetzungen für ein Universitätsstudium.
Im Jahr 2000 hatte es rund 36 000 Studierende an den Hochschulen des Bundeslandes gegeben. Jetzt orientiere sie auf »Stabilität, sagte Ministerin Münch. Mit 20 500 eingeschriebenen Studenten behält die Universität Potsdam die Nase vorn. Die Technische Universität Cottbus-Senftenberg zählt rund 8200 Studierende, die Europa-Universität »Viadrina« etwa 6500. An den verschiedenen Fachhochschulen studieren zusammen etwa 12 000 junge Menschen.