Schlag gegen die Umwelt
Scharfer Protest gegen das Anti-Klimaschutz-Dekret von US-Präsident Trump
Berlin. Donald Trump sieht sich gern als GolfGigant. Wie hier nördlich von Aberdeen besitzt er prestigeträchtige Anlagen in aller Herren Länder. Der »Trump International Golf Links« sollte der »beste Golfkurs der Welt« werden. Dafür ließ der milliardenschwere Baulöwe schon mal undurchdringliche »Mauern« zu Nachbarn errichten und führte einen bitteren Kleinkrieg gegen schottische Behörden, um einen seiner Meinung nach geschäftsschädigenden Windpark unweit des Ressorts zu verhindern. Er verlor vor Gericht.
Ein Schicksal, das ihn im Kampf gegen alternative Energien nun auch als US-Präsident ereilen könnte. Denn mit seinem Anti-Klimaschutz-Dekret, das die Vorschriften von Vorgänger Barack Obama aushebeln soll, macht sich Trump nicht viel Freunde. Umweltgruppen, Bundesstaaten und Städte in den USA haben schon Klagen angekündigt. Selbst der Mineralölkonzern ExxonMobil fordert die USRegierung zum Festhalten am Klimaschutzabkommen von Paris auf. EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete sprach am Mittwoch in Brüssel von einem bedauerlichen Rückschritt.
Auch internationale Entwicklungs- und Umweltorganisationen protestieren gegen den Exekutiverlass des Weißen Hauses. Oxfam bezeichnete Trumps Dekret als »rücksichtslosen Akt der Ignoranz«, als »Politik der übelsten Art im Interesse der fossilen Energieindustrie und gegen die Interessen der Gesellschaft«. Doch wie »Brot für die Welt« betonte, werde es dem US-Präsidenten nicht gelingen, die globalen Klimaschutzbemühungen auszuhebeln. Die Umsetzung des Pariser Vertrages werde auch ohne Washington vorangetrieben. Derweil versucht der US-Präsident daheim, sein nächstes großes Wahlversprechen anzugehen – eine radikale Steuerreform. Doch auch die könnte ein Fehlschlag werden. 7