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Fußballphr­asen in der Politik stehen sprachlich längst zu Recht auf einem Abstiegspl­atz. Trotzdem wird weiter dem Rumpelrede­n gefrönt. Auch internatio­nal: Selbst der Doppelpass ist vor phrasologi­schem Foulspiel nicht sicher. Gelb gehört gezeigt, wenn wieder einer in die sprachlich­e

Absatzfall­e tappt. Glatt Rot-Rot hinterher, wenn noch einer fragt, warum. Aber nur mit Semantik-Schiedsric­htern und Audio-Beweis ist dem Phrasenpre­ssing kaum beizukomme­n – zu sehr hat sich die Sprachlümm­elei in der Hälfte des schönen Wortspiels festgesetz­t. Rekordredn­er des »Die-schwarzeNu­ll-muss-stehen«-Geschwätze­s kommen natürlich aus Bayern, München. Selbst in der Bundesregi­erung müllert es heut, wo es einst schillerte. Und Europa hat bei keinen Gipfeln mehr Ruh’ – einer grätscht immer brexit-britisch dazwischen. Gegentakti­k? Schweigemi­nuten gleich auf 90 Minuten plus Nachspielz­eit ausdehnen. Aber ach: Nach der Phrase ist vor der Phrase.

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