Klimaschutz durch Schocktherapie
Auf Zigarettenschachteln müssen Tabakfirmen schockierende Fotos drucken. Sie sollen potenzielle Kunden von Kauf und Konsum abhalten, indem ihnen die möglichen Folgen solcher Handlungen vor Augen geführt werden.
Angesichts der Entwicklung an den deutschen Flughäfen wäre eine solche Strategie inzwischen auch für den Kontext Billigflug und Klimaschutz angebracht. Anders wird die Bundesregierung ihre Klimaschutz-Ziele bis 2020 und 2040 wahrscheinlich nicht erreichen können. Denn die Fluggastzahlen in diesem Segment steigen bedrohlich an. Man müsste folglich die Billigfluganbieter zwingen, ihre Abfertigungsschalter, die Gates, die Maschinen mit abschreckenden Fotos menschengemachter Naturkatastrophen zu bekleben: SuperTaifune, Schlammlawinen, Überschwemmungen ungekannten Ausmaßes, Tornados in Zentraleuropa, aber auch schmelzende Gletscher, schwindender PermafrostBoden, ums Überleben kämpfende Eisbären ohne Eis.
Ob und ab wann das wirkt, müsste sich zeigen. Es wäre ein Anfang für einen gesellschaftsklimatischen Umschwung. Zurück zu mehr Vernunft und Bodenständigkeit. Denn bis jetzt gelten Jet-Set und Vielfliegerei noch immer als erstrebenswerter Status.
Es kann nicht sein, dass die Bahn für ihre Treibstoffe Ökosteuer zahlen muss, während sämtliche Flugzeuge in Deutschland nach wie vor steuerfrei tanken. Für einen TaxiKurzstrecken-Preis in Europa herumzufliegen, bedeutet Raubbau an der Erdatmosphäre, an unseren Lebensgrundlagen. Hinzu kommen die Belastungen durch Fluglärm und Feinstaub.
Aber noch immer präsentieren sämtliche Fernsehmoderatoren die Billigflieger-Rekorde mit leuchtenden Augen und verknüpfen permanent den Begriff Urlaub mit Flug und Flughafen.