BAMF verfehlt Ziel bei Altverfahren
Nürnberg. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird laut einem Zeitungsbericht sein Ziel verfehlen, bis Ende Mai den Berg von noch nicht entschiedenen Asylverfahren abgebaut zu haben. Die Behördenleitung rechne mit mindestens 105 000 Fällen, die bis dahin nicht entschieden seien, berichtet die »Die Zeit« unter Berufung auf ein internes Schreiben der Behörde. Mit dem steigenden Zeitdruck im Bundesamt sinke nach Einschätzung von Asylanwälten die Qualität der Bescheide. Der Standard der Entscheidungen habe »im letzten Jahr deutlich gelitten«, heißt es demnach bei der Arbeitsgemeinschaft der Asylanwälte beim Deutschen Anwaltsverein. Asylanwälte klagten über »oberflächliche Anhörungen« und »erschütternd schlechte Übersetzungen«. Das Bundesamt habe Asylbewerber anerkannt, die niemals hätten bleiben dürfen, und Flüchtlinge abgelehnt, die eigentlich Schutz hätten bekommen müssen, hieß es.