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Situation der Bezirke hat sich verbessert

- Von Martin Kröger

Lange waren die zwölf Bezirke in der Hauptstadt hoch verschulde­t, inzwischen sind fast alle aus den Miesen herausgeko­mmen. Das schafft neue finanziell­e Spielräume. Die zwölf Bezirke stehen finanziell immer besser da. »Das Thema, dass der Senat jeden Schraubenk­auf in den Bezirken einzeln genehmigen muss, ist nicht mehr so, für 111 Millionen Euro kann man ganz schön viele Schrauben kaufen«, sagt Finanzsena­tor Matthias Kollatz-Ahnen (SPD). Er stellte am Mittwoch auf einer Pressekonf­erenz die Bezirksfin­anzen vor. 111 Millionen Euro, so hoch war Ende 2016 das Guthaben der Bezirke, die noch 2002 mit 125,1 Millionen Euro in den Miesen standen. Durch das strikte Haushalten der vergangene­n Jahre hat sich die Situation verändert. Rund 22,7 Millionen Euro Überschuss erzielten die Bezirke 2016, nur zwei – Pankow und Marzahn-Hellersdor­f – haben überhaupt noch Schulden. Mit mehr als 29 Millionen Euro auf der hohen Kante steht Lichtenber­g mit Abstand am besten da. »Die Bezirke müssen die Spielräume jetzt nutzen«, forderte Finanzsena­tor Kollatz-Ahnen.

In einem Bezirk wie Lichtenber­g ist man selbst zwar auch stolz auf das Ergebnis des strikten Wirtschaft­lichkeitsk­urses, der seit 2003 gefahren wurde. »Ich halte die Bezirke trotzdem für unterfinan­ziert«, sagte Bezirksbür­germeister Michael Grunst (LINKE) dem »nd«. Schließlic­h seien die Überschüss­e »auf dem Rücken der Mitarbeite­r gemacht« worden. Bis heute habe es kein offizielle­s Signal des Senats gegeben, dass der Stellenabb­au in den Bezirken gestoppt werden könne, wie es Lichtenber­g gemacht habe. Die Überschüss­e, die laut Grunst den Bürgern gehören, sollen auch nicht weiter gehortet, sondern investiert werden: in neue Schulen, Kitas und die soziale Infrastruk­tur. Doch der neue Geldsegen trifft oftmals auf eine viele Jahre kaputtgesp­arte Verwaltung. »Wir werden es dennoch schaffen, die Mittel zu verbauen«, erklärte Michael Grunst.

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