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Protagonis­ten der Saison

Wer die Spielzeit prägte

- SID/nd

Christian Streich: Ob zum Thema Fremdenfei­ndlichkeit oder Rechtsruck allgemein – der Trainer des SC Freiburg hat was zu sagen. Mit dem Aufsteiger spielte der 51-Jährige zudem eine tolle Saison und kann es über die Quali noch in die Europa League schaffen. Nicht nur ein Spitzentra­iner, auch eine Art gesellscha­ftspolitis­ches Gewissen der Liga.

Philipp Lahm: Der Kapitän des FC Bayern geht. Wohlüberle­gt wie schon bei seinem Abschied aus der Nationalma­nnschaft. Kaum ein Profi hat seine Karriere so überlegt geplant wie der 33-Jährige. Ein kühler Kopf, auf dem Rasen und anderswo. Er geht mit dem Gefühl, »alles ausgereizt zu haben«. Sportchef beim Meister aus München wird er (erstmal) nicht.

Julian Nagelsmann: Mit öffentlich­em Facebook-Account verkörpert der 29-Jährige wie kein anderer die junge Trainergen­eration. Formte aus dem Abstiegska­ndidaten Hoffenheim eine Mannschaft für die Champions-LeagueQual­ifikation. Könnte nach einem weiteren Jahr im Kraichgau zu einem großen Klub wechseln.

Mario Götze: Das Sorgenkind des deutschen Fußballs. Seit seinem Finaltreff­er von Rio 2014 wurde der 24-Jährige kritisch beäugt wie kein anderer. Beim BVB der prominente Ausfall: Eine Stoffwechs­elstörung soll der Grund sein.

Thomas Tuchel: Krisenmana­ger und Trotzkopf. Hat den Umbruch bei Dortmund bewältigt und – viel schwierige­r – die Lage nach dem Anschlag auf den Teambus. Der 43-Jährige rieb sich dabei mit Alphatier Hans-Joachim Watzke auf. In seinem vielleicht letzten Spiel könnte er nach dem Einzug in die Königsklas­se seinen ersten Titel mit dem BVB holen: Der Pokalsieg wäre ein glorreiche­n Abgang.

Pierre-Emerick Aubameyang:

Die Torjägerka­none geht an den leichtfüßi­gen Stürmer aus Dortmund. Mit seinem 31. Treffer im letzten Spiel überholte er Robert Lewandoski im Schlussspu­rt. Die Fußballwel­t steht dem 27 Jahre alten Gabuner offen, trotz Vertrag bis 2020. Vielleicht sollte er eine seiner Masken aufziehen, damit ihm nicht schwummrig wird vor lauter Eurozeiche­n.

Nils Petersen: Seinen neuen Status als bester Joker aller Zeiten nahm der Freiburger eher nebenbei zur Kenntnis. Ihn beschäftig­te die Frage, ob sein Klub als Tabel- lensiebter noch die Qualifikat­ion für die Europa League schafft. Mit dem 19. Jokertor seiner Karriere zog er am früheren Bayernstür­mer Alexander Zickler vorbei. Zickler brauchte 102 Spiele, Petersen 59.

Ralf Rangnick: Der Durchmarsc­hierer. Brachte einst 1899 Hoffenheim von der Regional- in die Bundesliga. Schaffte in verschiede­nen Funktionen mit RB Leipzig und den vielen Mateschitz-Millionen das gleiche Kunststück. Die Champions League wartet.

Marco Russ: Die ganze Liga litt mit dem Abwehrspie­ler der Eintracht, als dessen Hodenkrebs­erkrankung vergangene­n Mai während der Relegation bekannt wurde. Im Januar kehrte der 31-Jährige auf den Trainingsp­latz zurück – »nach einer langen und teilweise harten Zeit«.

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Foto: dpa/Patrick Seeger Nils Petersen

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