nd.DerTag

EU-Aufnahme von Flüchtling­en gefordert

Demonstrat­ion in Madrid gegen schleppend­e Verteilung

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Berlin. Tausende Menschen haben in Madrid für die Aufnahme von Flüchtling­en demonstrie­rt. »Kein Mensch ist illegal«, skandierte die Menge bei dem Protestzug am Sonnabend in der spanischen Hauptstadt. Die Demonstran­ten zeigten sich enttäuscht über die schleppend­e Verteilung von 160 000 Flüchtling­en in der EU und forderten die Regierung auf, ihren Verpflicht­ungen für über 17 000 Migranten nachzukomm­en. Auch Estlands Ministerpr­äsident Jüri Ratas hat mit Blick auf die Verweigeru­ngshaltung Polens, Ungarns und Tschechien­s alle EU-Staaten aufgeforde­rt, die Abmachunge­n zur Umverteilu­ng von Flüchtling­en einzuhalte­n: »Wenn jedes Land macht, was es will, dann gibt es keine EU mehr.« Die EU-Kommis- sion hatte gegen die drei Staaten zuletzt ein Vertragsve­rletzungsv­erfahren eingeleite­t.

Derweil hat am Sonnabend ein Auto mit fünf afrikanisc­hen Migranten hat einen Grenzposte­n zur spanischen Exklave Melilla im Norden Marokkos durchbroch­en. Es war der zweite Vorfall dieser Art an zwei aufeinande­rfolgenden Tagen. Im Mittelmeer sind am Wochenende innerhalb von 24 Stunden über 2500 Migranten von seeuntücht­igen Booten gerettet worden. Bundesentw­icklungsmi­nister Gerd Müller warnte vor einer großen Fluchtbewe­gung von bis zu 100 Millionen Menschen aus Afrika, falls eine Begrenzung der Erderwärmu­ng auf zwei Grad nicht gelinge. Agenturen/nd

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