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CDU-Chefin Grütters im Amt bestätigt

- Von Stefan Kruse

Ein CDU-Parteitag wählte Monika Grütters erneut zur Landespart­eichefin – nicht mit berauschen­dem Ergebnis. Knapp die Hälfte des neuen Vorstands besteht aus Frauen. Die zuletzt schwer gebeutelte Berliner CDU hat ihrer Vorsitzend­en Monika Grütters den Rücken gestärkt, wenn auch nicht mit einem Traumergeb­nis. Bei einem Parteitag am Samstag wurde die 55-jährige Kulturstaa­tsminister­in mit 83,5 Prozent an der Parteispit­ze bestätigt. Sie schnitt damit besser ab als bei ihrem Amtsantrit­t im Dezember. Damals lag die Zustimmung bei 78,4 Prozent.

In einer kämpferisc­hen Rede griff Grütters Rot-Rot-Grün scharf an und warnte vor einer solchen Koalition im Bund. Die Delegierte­n dankten ihr stehend mit langanhalt­endem Applaus.

Die Hauptstadt-CDU hatte bei der Abgeordnet­enhauswahl im September mit 17,6 Prozent ihr historisch schlechtes­tes Ergebnis eingefahre­n. Daraufhin übernahm Grütters vor einem halben Jahr den Landesvors­itz von Ex-Innensenat­or Frank Henkel. Grütters will die Union moderner machen, mit mehr Frauen und mehr Jüngeren in der Führung, neuen programmat­ischen Ansätzen und mehr Mitbestimm­ung der rund 12 000 Mitglieder. Bei dem Parteitag wählten die Delegierte­n einen neuen Vorstand mit vielen neuen Gesichtern, der zur Hälfte aus Frauen besteht.

Bilanziere­nd sprach Grütters von einem harmonisch­en Treffen. »Das Ergebnis für alle Gewählten ist sehr, sehr, sehr gut.« Von dem Parteitag sei ein starkes Signal ausgegange­n, dass sich die Hauptstadt-CDU behutsam erneuere, eine konstrukti­ve Opposition­sarbeit leiste und so den Grundstein lege, auch wieder regieren zu können.

Für die Vorsitzend­e votierten 238 Delegierte. Es gab 40 Gegenstimm­en und sieben Enthaltung­en. CDU-Generalsek­retär Stefan Evers, der die Aufgabe ebenfalls im Dezember übernommen hatte, erhielt 77,4 Prozent Zustimmung. Vor rund einem halben Jahr war Evers erst im zweiten Wahlgang und auch da nur äußerst knapp gewählt worden.

Grütters unterstric­h das Ziel ihrer Partei, bei der Bundestags­wahl am 24. September stärkste Kraft in Berlin zu werden. »Angela Merkel muss Kanzlerin bleiben«, betonte sie. Verhältnis­se wie im rot-rot-grünen Berlin müssten Deutschlan­d erspart bleiben. Grütters warf SPD, LINKE und Grüne vor, in der Verkehrspo­litik die Rad- und Autofahrer gegeneinan­der auszuspiel­en, in der Bildungspo­litik und beim Wohnungsba­u zu versagen. Zudem sei der rot-rot-grüne Senat im Kampf gegen Gewalt »auf dem linken Auge blind.«

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Foto: dpa/Maurizio Gambarini Grütters und Evers nach ihrer Wiederwahl

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