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Abgeschobe­ne in Kabul gelandet

Kritik an »Rückführun­gen« in Krisenländ­er – Türkei auch betroffen

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Berlin. Erstmals seit mehreren Monaten haben Bund und Länder wieder Afghanen in ihre Heimat abgeschobe­n – trotz der desolaten Sicherheit­slage in dem Land. Ein Flugzeug mit acht abgelehnte­n Asylbewerb­ern aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hamburg landete am Mittwochmo­rgen in der afghanisch­en Hauptstadt Kabul. Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) sagte in Berlin, die Männer seien in Deutschlan­d straffälli­g geworden und kämen direkt aus der Haft. Die Abschiebea­ktion stieß auf Kritik.

Ebenso rügen Flüchtling­s- und Menschenre­chtsorgani­sationen, dass offenbar die meisten Asylgesuch­e von türkischen Staatsbürg­ern nach dem gescheiter­ten Putsch und der folgenden Repression­swelle abgelehnt werden. Kritik wurde auch an Abschiebun­gen in die Türkei laut. Dem Bundesamt für Migration und Flüchtling­e zufolge, beantragte­n nach der Niederschl­agung des Putschvers­uchs in der Türkei Mitte vergangene­n Jahres knapp 8500 türkische Staatsbürg­er Schutz in Deutschlan­d.

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