nd.DerTag

Auch andere verloren die Heimat, doch blieben sie Realisten

Zu »Die verlorene Ehre der Erika S.«, 7.9., S. 5

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Natürlich freut es die AfD, wenn Prominente wie die frühere Vertrieben­enchefin und CDU-Politikeri­n Steinbach Wahlkampf für sie macht. Das Thema »Geschichte« scheint für den Rechtsruck eine herausrage­nde Bedeutung zu haben, und die Radikalisi­erung macht ziemlich sprachlos. Wie kann eine intelligen­te Politikeri­n dieser Generation, behauten, Polen habe 1939 zuerst mobilisier­t und die NSDAP sei »links« gewesen. Wie kann sie gegen die Oder-Neiße-Grenze votieren und das ausländerf­eindliche Bild »Deutschlan­d 2030« verfassen?

Auch andere Prominente haben ihre Heimat 1945 verloren, z.B. Marion Gräfin Dönhoff, Siegfried Lenz und andere, aber sie blieben Realisten. Sie wussten, dass das ganze Elend von Vertreibun­g und Flucht vom nationalso­zialistisc­hen Deutschen Reich ausgegange­n war, das den furchtbare­n Raub- und Vernichtun­gskrieg gegen Polen und die Sowjetunio­n führte. Dr. H. Bomke, Schwerin

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