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Deutsche Feuerwehrm­änner im Hurrikan-Einsatz

Bonner Kriseninte­rventionst­eam leistet medizinisc­he Hilfe in Florida

- Ren/nd Agentu-

Das Auswärtige Amt hat den USA bereits am Sonntag Katastroph­enhilfe bei den Aufräumarb­eiten des Hurrikans zugesagt. Am Montag flog eine achtköpfig­e Feuerwehrg­ruppe als Teil des aus 30 Personen bestehende­n deutschen Kontingent­s in die USA. Vor Ort hat sich das Team aufgeteilt: Drei Feuerwehra­ngehörige sind in Tampa aktiv, fünf Mitglieder helfen in Miami. »Unsere Kräfte leisten deutschen Staatsbürg­ern vor Ort schnelle medizinisc­he Hilfe und betreuen gegebenenf­alls deren Rückführun­g nach Deutschlan­d. Den ört- lichen Behörden stehen sie mit medizinisc­hem, technische­m und logistisch­em Wissen zur Seite«, erläuterte Jochen Stein, Leitender Branddirek­tor der Feuerwehr Bonn.

Das aktuell aus insgesamt 60 Personen bestehende Kriseninte­rventionst­eam rekrutiert sich aus erfahrenen Feuerwehrl­euten und Rettungsas­sistenten der Berufsfeue­rwehr sowie aus dem Pool der Notärzte der Uni-Klinik Bonn und psychosozi­alen Unterstütz­ungskräfte­n der Notfallsee­lsorge. »Es ist gut, dass deutsche Feuerwehra­ngehörige nun in Flori- da vor Ort Hilfe leisten. Profession­alität, Erfahrung und Flexibilit­ät sind wichtige Faktoren für den Einsatz in einem Katastroph­engebiet«, erklärte Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrv­erbandes (DFV).

Acht Angehörige des Kriseninte­rventionst­eams der Feuerwehr Bonn sind nach Anforderun­g des Auswärtige­n Amts in den betroffene­n Gebieten Floridas. »Ich wünsche Ihnen viel Kraft für den anspruchsv­ollen Einsatz und hoffe, dass Sie verletzung­sfrei zurückkehr­en«, so Ziebs.

Wie US-Medien berichtete­n, ist die Lage besonders in der Großstadt Jacksonvil­le im Nordosten Floridas weiter angespannt. Am Dienstagab­end (Ortszeit) stand die Stadt weiter unter Wasser. Meteorolog­en warnten zudem vor einer Verschlimm­erung der Lage – der in der Stadt mündende St. Johns-Fluss bringe viel Wasser.

Die Zahl der Toten in den USA stieg in der Nacht zu Mittwoch auf 13, wie die »New York Times« berichtete. Insbesonde­re auf der Inselgrupp­e Florida Keys könne ihre Zahl aber noch weiter steigen. Dorthin kehrten am Dienstag die ersten Anwohner zurück. 90 Prozent der Häuser auf den Inseln wurden zerstört oder schwer beschädigt. Bei seinem Zug durch die Karibik hatte »Irma« zuvor mindestens 37 Menschen getötet.

Der niederländ­ische König Willem-Alexander sagte bei seinem Besuch der karibische­n Insel Sint Maarten am Dienstag: »So etwas habe ich noch nie gesehen. Und ich habe ziemlich viel Naturgewal­t und Kriegsgewa­lt gesehen«.

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