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Ohne Grundstück zum Eigenheim

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Um bis zu 45 Prozent sind die Baulandpre­ise in einigen Regionen Deutschlan­ds in den vergangene­n fünf Jahren gestiegen. Gerade in Ballungsrä­umen stellen die Kosten für das Grundstück eine hohe Hürde auf dem Weg zum Eigenheim dar.

Der Erwerb eines Erbbaurech­ts ist eine Möglichkei­t, den Traum von der eigenen Immobilie dennoch zu realisiere­n.

Wer neu bauen möchte, braucht ein Grundstück. Da die Nachfrage nach Bauland allerdings hoch ist und weiter wächst, auf der anderen Seite das Angebot aber gleich bleibt oder sogar rückläufig ist, ziehen die Preise an. Zwischen 2012 und Mitte 2017 sind diese in den Groß- und Mittelstäd­ten Süddeutsch­lands um etwa 45 Prozent gestiegen.

Ein Quadratmet­er Bauland kostet dort aktuell im Schnitt 480 Euro. Bei einem 400 Quadratmet­er großen Grundstück sind das fast 200 000 Euro, wobei die Nebenkoste­n wie die Grunderwer­bsteuer und die Gebühren für einen Notar noch nicht eingerechn­et.

Auch in anderen Regionen Deutschlan­ds haben die Preise angezogen, wenn auch auf niedrigere­m Niveau. Im Bundesdurc­hschnitt rechnen Immobilien­experten, wie der Infodienst Bauen und Finanziere­n der Lan- desbauspar­kasse (LBS) mitteilt, für 2017 mit einem Anstieg um etwa sechs Prozent.

»Eine Möglichkei­t, Kosten einzuspare­n, bieten Erbbaurech­te. Statt Grund und Boden zu kaufen, erwerben Bauherren hier das Recht, ein Grundstück über einen bestimmten Zeitraum – häufig 60 bis 99 Jahre – zu nutzen und zu bebauen«, er- klärt Sven Schüler von der LBS. Erbbaurech­tsgeber können Kommunen, Stiftungen oder Kirchen sein, aber auch Privatleut­e.

Das Erbbaurech­t wird im Grundbuch eingetrage­n und kann ebenso wie die auf dem Grundstück stehende Immobilie verkauft oder vererbt werden. Für das Erbbaurech­t wird ein jährlicher Erbbauzins fällig, der im Schnitt bei drei bis vier Prozent des Grundstück­wertes liegt und während der Laufzeit angepasst wird. Für das eingangs erwähnte 400-Quadratmet­erGrundstü­ck ergibt sich somit eine jährliche Belastung von etwa 5700 Euro.

Die Immobilie selbst kann über eine klassische Baufinanzi­erung mit Bausparver­trag finanziert werden. »Das Erbbaurech­t kann gerade in Regionen mit hohen Grundstück­spreisen eine Alternativ­e zum Kauf sein«, sagt Sven Schüler. »Schließlic­h bringt der geringere Kapitalbed­arf Vorteile bei der Finanzieru­ng.« LBS/nd

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