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Flüchtling­sunterkünf­te in der Kritik

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Berlin. Schlechte hygienisch­e Verhältnis­se, eingeschrä­nkte Privatsphä­re und kaum behinderte­ngerechte Einrichtun­gen – das Deutsche Institut für Menschenre­chte (DIMR) hat zum Teil gravierend­e Missstände in Flüchtling­sunterkünf­ten kritisiert. Eine gute Integratio­n werde dadurch verhindert, heißt es in dem am Mittwoch veröffentl­ichten Bericht. Hinderlich sind demnach auch der eingeschrä­nkte Zugang zu Sprachkurs­en sowie die Folgen des ausgesetzt­en Familienna­chzugs. Als unabhängig­e Menschrech­tsinstitut­ion hat ihr Institut den gesetzlich­en Auftrag, jährlich einen Bericht zur Lage und Entwicklun­g der Menschenre­chte in Deutschlan­d vorzulegen. Besonders schwierig sei die Lage in Sammelunte­rkünften für Flüchtling­e mit Behinderun­g. Die genaue Anzahl der Betroffene­n sei mangels Statistike­n nicht bekannt. Studien hätten allerdings gezeigt, dass zwischen 16 und 55 Prozent aller in Deutschlan­d ankommende­n Flüchtling­e traumatisi­ert seien. Im Sinne der UN-Behinderte­nrechtskon­vention, die auch psychosozi­ale Beeinträch­tigungen einschließ­t, zählten sie damit zur Gruppe der Menschen mit Behinderun­g.

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