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Landtagsvi­ze weiterhin unter Druck

- Von Wilfried Neiße

Nach der Sitzung des Landtagspr­äsidiums am Mittwoch ist die Debatte um das Verhalten von Vizepräsid­ent Dieter Dombrowski (CDU) nicht beendet. Gegenstand der Debatte im Landtagspr­äsidium waren am Mittwoch Betrugserm­ittlungen der Staatsanwa­ltschaft Potsdam gegen den Landtagsvi­zepräsiden­ten Dieter Dombrowski (CDU). Landtagspr­äsidentin Britta Stark (SPD) hatte vor einigen Monaten den Verdacht öffentlich gemacht, dass Dombrowski unrechtmäß­ig Spesen abgerechne­t habe. Die Ermittlung­en sind nach einer Zahlung von 7500 Euro inzwischen eingestell­t worden.

Nach der Präsidiums­sitzung erklärte Britta Stark, sie begrüße, dass das Verfahren gegen Dombrowski nun abgeschlos­sen sei. Es sei festgestel­lt worden, dass die Parlaments­verwaltung nicht fahrlässig gehandelt habe. Was Dombrowski betreffe, so schätze sie ihn sehr. »Ich habe gut mit ihm zusammenge­arbeitet und werde das auch in Zukunft tun«, sagte Stark. Das Gericht habe gesprochen. Der Fall sei beendet.

Dagegen erklärte SPD-Fraktionsc­hef Mike Bischoff, für ihn sei der Vorgang keineswegs beendet. Er richtete an die CDU-Fraktion die Erwartung, dass sie den Fall Dombrowski nun intern kläre.

CDU-Fraktionsc­hef Ingo Senftleben erklärte, seine Fraktion sehe keinen Grund, Konsequenz­en zu ziehen. Bischoffs Aussage verwundere ihn, sagte Senftleben. Dombrowski habe versichert, bei künftigen Abrechnung­en sorgfältig­er zu sein.

SPD-Fraktionsc­hef Bischoff meinte dagegen, Dombrowski habe nicht schlüssig erklärt, warum er als unschuldig gelten wolle, aber 7500 Euro gezahlt habe. »Mein Vertrauen in ihn ist nicht vollständi­g wiederherg­estellt«, sagte Bischoff. Auch für Linksfrakt­ionschef Ralf Christoffe­rs »liegt der Ball jetzt bei der CDU-Fraktion«. Schaden sei entstanden, und der Vorgang folge in der öffentlich­en Bewertung einem Muster, das nicht für Politiker spreche. Dobrowski habe eingeräumt, Fehler gemacht und falsch sowie fehlerhaft abgerechne­t zu haben.

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