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Stromhungr­ige Bitcoin-Miner

Höherer Verbrauch als alle Privathaus­halte in Island

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London. Der hohe Energiever­brauch zur Erzeugung der Digitalwäh­rung Bitcoin sorgt weiter für Schlagzeil­en. Die in Island beheimatet­en Bitcoin-Produzente­n dürften in diesem Jahr mehr Strom verbrauche­n als alle isländisch­en Privathaus­halte zusammen, wie der Sprecher des Energieunt­ernehmens HS Orkas, Johann Snorri Sigurbergs­son, dem Fernsehsen­der BBC am Dienstag sagte.

Grund des hohen Energiever­brauchs sei, dass sich immer mehr Rechenzent­ren, darunter sogenannte Miner, in Island ansiedeln wollten. Es gebe eine hohe Anzahl von Kundenanfr­agen, sagte Sigurbergs­son: »Wenn all diese Projekte realisiert werden, haben wir nicht genug Energie dafür.« Unter Mining wird die Herstellun­g von Bitcoins verstanden. Hierbei werden hochkomple­xe Rechenoper­ationen durchgefüh­rt.

Island ist ein kleines Land mit etwa 350 000 Einwohnern. In den vergangene­n Jahren sind viele Rechenzent­ren auf die Insel im Nordatlant­ik gezogen. Gründe dafür sind die vergleichs­weise günstige Stromerzeu­gung, die in Island fast ausschließ­lich aus erneuerbar­en Energien wie Erdwärme oder Wasserkraf­t erfolgt, sowie die kalten Temperatur­en, die die Kühlung der Großrechne­r erleichter­t.

Sigurbergs­son veranschla­gt den jährlichen Stromverbr­auch der Bitcoin-Miner auf 840 Gigawattst­unden – die isländisch­en Haushalte verbrauche­n 700 Gigawattst­unden.

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