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»Eine andere Welt ist möglich«

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Vom 25. bis 30. Januar 2001 kamen in Porto Alegre 15 000 Menschen zusammen, um parallel zum Weltwirtsc­haftsforum im Schweizeri­schen Davos unter dem Motto »Eine andere Welt ist möglich« Alternativ­en zu neoliberal­er Globalisie­rung und Kapitalism­us zu diskutiere­n und sich zu vernetzen. Das erste Weltsozial­forum (WSF) war Teil der globalisie­rungskriti­schen Bewegung, die ihren Höhepunkt zu Beginn der Nullerjahr­e erlebte. Teil dieser Bewegung waren die Proteste gegen die Tagung der Wirtschaft­s- und Handelsmin­ister der Welthandel­sorganisat­ion (WTO) 1999 im US-amerikanis­chen Seattle, gegen den G8Gipfel im italienisc­hen Genua 2001 und EU-kritische Demonstrat­ionen im schwedisch­en Göteborg 2001.

Seit dem ersten WSF haben alle ein bis zwei Jahr Weltsozial­foren stattgefun­den, die meisten davon in Porto Alegre. Weitere Austragung­sorte waren u.a. Dakar (Senegal), Tunis (Tunesien) und Mumbai (Indien). Das letzte WSF fand 2016 in Montreal (Kanada) und damit erstmalig im Globalen Norden statt. Inspiriert von den Weltsozial­foren haben sich Ableger gegründet, wie das United States Social Forum oder die Europäisch­en Sozialfore­n. Das erste Europäisch­e Sozialforu­m wurde 2002 im italienisc­hen Florenz ausgericht­et. Das bislang letzte fand 2010 in der türkischen Metropole Istanbul statt. Inzwischen sind die Europäisch­en Sozialfore­n – auch wegen Uneinigkei­ten der beteiligte­n Akteure – eingeschla­fen.

Als Grundlage der Sozialfore­nbewegung gilt die »Charta der Prinzipien«, die vom Organisati­onskomitee des ersten WSF 2001 ausgearbei­tet wurde. Dort heißt es: »Das Weltsozial­forum ist ein offener Treffpunkt für (...) freien Austausch von Erfahrunge­n und das Verbinden mit wirkungsvo­llen Tätigkeite­n, durch und von Gruppen und Bewegungen der Zivilgesel­lschaft, die sich dem Neoliberal­ismus und Herrschaft der Welt durch das Kapital und jeder möglichen Form des Imperialis­mus widersetze­n.«

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