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Dobrindt fordert Hartz-IV-Kürzungen für abgelehnte Asylbewerb­er

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Berlin. Der Chef der CSU-Landesgrup­pe im Bundestag, Alexander Dobrindt, fordert eine Änderung der Hartz-IV-Gesetze. Demnach sollen abgelehnte Asylbewerb­er nicht mehr den vollen Satz in bar bekommen wie bisher. »Wir müssen das Asylbewerb­erleistung­sgesetz ändern und klar unterschei­den zwischen denjenigen, die berechtigt in Deutschlan­d Schutz finden und denjenigen, die kein Bleiberech­t haben oder sogar ihre Ausreise selbst verhindern«, sagte Dobrindt der »Welt am Sonntag«. Bei abgelehnte­n Asylbewerb­ern sollte seiner Meinung nach zudem stärker auf Sachleistu­ngen umgestellt werden. Dobrindt erntete für seine Forderung Zustimmung aus der CDU. »Durch eine konsequent­e Umstellung auf Sachleistu­ngen würden die Anreize für eine Antragstel­lung in Deutschlan­d deutlich reduziert«, sagte der CDU-Innenpolit­iker Stephan Harbarth der »Welt«. Der FDP-Bundesvors­itzende Christian Lindner kritisiert­e die Vorschläge Dobrindts. Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) solle sich stattdesse­n darum kümmern, dass abgelehnte Asylbewerb­er abgeschobe­n werden können, sagte Lindner der »Welt«. LINKEFrakt­ionschef Dietmar Bartsch hält Dobrindts Forderunge­n für inhuman: »Die Würde des Menschen ist unantastba­r, steht im Grundgeset­z und das gilt auch in Bayern«, sagte Bartsch der Zeitung. »Mit rechtswidr­igen Vorschläge­n Sieger beim Wettbewerb der Rechtspopu­listen werden zu wollen, ist unwürdig.«

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