KLASSENTREFFEN
Elf Meistertitel, ein Europapokalsieg – mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR begegnen sich sieben ehemalige Oberligisten in der 3. Liga
Magdeburg einen Tick weiter
»Wir haben uns viel vorgenommen, wir wollten diesen Dreier landen«, sagte Magdeburgs Trainer Jens Härtel nach dem 2:1-Erfolg beim Verfolger SV Wehen Wiesbaden. Die Mannschaft, die insgesamt einfach einen Tick weiter sei, habe gewonnen, sagte SV-Trainer Rüdiger Rehm. Deswegen stehe der 1. FC Magdeburg nach einer hervorragenden Entwicklung in den vergangenen drei Jahren ein Stückchen über ihnen. 70 Punkte hat Magdeburg nach dem Sieg durch die Tore von Christian Beck (54. Minute) und Tobias Schwede (70.). 73 hat der SC Paderborn auf Platz eins. Magdeburg kann mit einem Sieg an diesem Dienstag im Nachholspiel in Jena nach Punkten gleichziehen.
Jena hat Ligaverbleib sicher
Bei Twitter feierte der FC Carl Zeiss Jena per Foto mit einem Tablett voll Bier. Vier Spieltage vor Schluss hat der Aufsteiger den Verbleib in der Liga perfekt gemacht. »Das war unser Ziel«, sagte Trainer Mark Zimmermann nach dem 3:2-Heimerfolg über den VfR Aalen. Vor 4080 Zuschauern im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld brachte Julian Günther-Schmidt (32.) Jena in Führung. »Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir weiter kon- zentriert bleiben und das Tempo hochhalten müssen, was man halt so sagt als Trainer. Dann kommst du raus und mit dem ersten Gegenangriff steht es 1:1«, betonte Zimmermann. Nach dem Ausgleich durch Luca Schnellbacher (48.) traf erneut Günther-Schmidt (60.), ehe Firat Sucsuz (69.) erhöhte. Der erneute Anschlusstreffer durch Sebastian Vasidialis (72.) machte es wieder spannend. Eine Woche nach dem bitteren 0:6 bei Spitzenreiter SC Paderborn ließ sich Jena den zehnten Saisonsieg nicht mehr nehmen, durch den sie die anvisierte 40-Punkte-Marke knackten.
Chemnitz verliert in Überzahl Nicht einmal die Überzahl half. Nach nur 34 Minuten musste Torwart Eric Domaschke vom SV Meppen nach einer Roten Karte vom Platz, die Gäste gewannen die Partie beim Chemnitzer FC dennoch mit 2:1. Das war der nächste Rückschlag für die Chemnitzer wenige Tage nach dem Insolvenzantrag. Der Siegtreffer für Meppen fiel kurz vor Schluss. Daniel Frahn hatte in der 83. Minute die Führung durch Max Kremer (18.) ausgeglichen. Meppens Luka Tankulic traf dann in der 87. Minute. »Ich war gespannt, wie meine Mannschaft die aktuelle Vereinssituation ausblenden kann. Abgesehen vom Ergebnis hat sie das heute ordentlich gemacht«, sagte CFC-Trainer David Bergner, der mit seiner Mannschaft nach dem Insolvenzantrag als Absteiger bereits feststeht. Halle scheitert an starkem Gegner Die Serie ging zu Ende. Sechs Spiele ohne Niederlage, ehe der Hallesche FC mit 1:3 den Würzburger Kickers unterlag. Sie seien an einem sehr starken Gegner gescheitert, meinte Trainer Rico Schmitt. Jannis Nikolaou (33.), Dennis Mast (63.) und Enis Bytyqi (87.) trafen für Würzburg. Den Halle-Treffer besorgte auch Würzburg: Maximilian Ahlschwede (66.) traf ins eigene Tor. Der HFC konnte die Niederlage verschmerzen, der Blick geht schon in die nächste Saison. Vor der Partie verlängerte Toni Lindenhahn bis zum 30. Juni 2021. »Der HFC ist mein Verein, Halle meine Stadt«, sagte der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler.
Rostock kann nicht mehr gewinnen
Wieder kein Sieg. Auch im neunten Anlauf nicht. Hansa Rostock kam zu einem dennoch respektablen 0:0-Unentschieden beim Aufstiegskandidaten und Tabellenvierten Karlsruher SC. Das Hansa-Team von Trainer Pavel Dotchev fiel nach dem vierten Unentschieden in Serie auf den siebten Tabellenrang zurück. Verletzte, erkrankte oder gesperrte Stammspieler machten es dem Coach schwer. Rostock fand gegen die heimstarken Hausherren kaum zu erfolgversprechenden Offensivaktionen.
Zwickaus Negativtrend hält an
Der FSV Zwickau konnte seinen Negativtrend nicht stoppen. Die Elf von Trainer Torsten Ziegner verlor am Sonntag bei der SpVgg Unterhaching mit 1:2. Es war das siebte sieglose Spiel in Serie für die Zwickauer. Stephan Hain (7.) und Stefan Schimmer (79.) trafen für Unterhaching, Christian Mauersberger (19.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich für den FSV. Die stark ersatzgeschwächte Ziegner-Elf wurde durch den frühen Gegentreffer kalt erwischt. Anschließend zeigten die Westsachsen aber eine Reaktion und kamen durch einen sehenswerten Treffer von Mauersberger zum verdienten Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel verflachte das Niveau immer mehr. Der Siegtreffer für die Gastgeber fiel eher glücklich.
Erfurts bittere Abschiedstournee Nur 1641 Zuschauer wollten den Auftritt des FC Rot-Weiß Erfurt bei Sportfreunde Lotte sehen. Geboten bekamen sie ein 1:0 der Gastgeber durch ein Tor per Handelfmeter in der 67. Minute von Andre Dej. 13 Punkte haben die Thüringer nun gerade mal – nachdem neun Zähler wegen des Insolvenzantrages abgezogen wurden. Eine bittere Abschiedstournee für den einzigen Verein, der in der 3. Liga vom ersten Tag an dabei war.